Wenn es um Elektroautos geht, dann kann man von einem ausgesprochenen Nord-Süd-Gefälle in Europa sprechen. Denn am beliebtesten waren die Pkws mit Stromantrieb im vergangenen Jahr in Schweden (38,6 Prozent der Neuzulassungen), Dänemark (36,1 Prozent) und Finnland (33,8 Prozent). Gar nichts mit E-Antrieb anfangen konnten dagegen die Menschen in Kroatien (2,6 Prozent), der Slowakei (2,9 Prozent) und Tschechien (3,1 Prozent). Dazwischen steckte Deutschland, wo immerhin 18,4 Prozent aller neu zugelassenen Autos mit Elektrizität vorankommen. Der EU-Schnitt liegt laut dem Statistischen Bundesamts (Destatis) bei 14,6 Prozent. Europaweit führend sind aber zwei Nicht-EU-Länder: In Norwegen besitzen gut vier von fünf der 2023 zugelassenen Autos einen Elektroantrieb (81,2 Prozent), in Island sind es immerhin 52,8 Prozent. Zu den Gründen für die deutlichen Unterschiede zählt Destatis unter anderem die unterschiedliche Ladenetzdichte in den Ländern sowie steuerliche Vergünstigungen und ermäßigte Maut- oder Parkgebühren in einzelnen Staaten.
Die meisten E-Autos werden in Deutschland zugelassen
Pro Zulassung gerechnet schneidet Deutschland in der Statistik also nur mittelmäßig ab. Doch aufgrund der Masse hievt sich das Land auf die Poleposition bei der Gesamtzahl der Neuzulassungen. Denn mit 524.200 wurde jedes dritte der 1,55 Millionen neu zugelassenen Elektroautos in der EU in Deutschland auf die Straße entlassen. Was immer noch zu wenige sind. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist, bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw auf Deutschlands Straßen zu bringen. Bis dahin ist es jedoch noch weit. Was auch an der Regierung liegt, denn sie hat die Handbremse angezogen und die die staatliche Kaufprämie für Elektroautos zum Jahresende 2023 auslaufen lassen.
Zur Methodik der Statistik
Bei den neu zugelassenen Kraftfahrzeugen handelt es sich um jene, die erstmals als Neufahrzeuge in einem Kraftfahrzeugregister registriert werden, unabhängig von der Nationalität des Registers. Die importierten Gebrauchtfahrzeuge gelten nicht als erstmals zugelassen, sondern werden als neu zugelassene Fahrzeuge betrachtet. Die detaillierten Daten für Deutschland finden Sie beim Kraftfahrt-Bundesamt, das Informationsangebot der Europäischen Kommission zu alternativen Antriebsenergien beim European Alternative Fuels Observatory. Quelle: Destatis / jb