„Das Baualter ist nicht entscheidend“

Herr Günther, lange galt es als unsicher, ob Wärmepumpen in Altbauten energetisch Sinn machen. Warum schneiden die Geräte besser ab als gedacht? Das hat mehrere Gründe. Zum einen haben sich die Norm-Leistungszahlen insbesondere von Außenluftwärmepumpen durch den technischen Fortschritt stark verbessert. Zum anderen hat sich auf Seiten der Planung und der Installation viel getan. Wichtig ist zu erwähnen, dass es sich bei den älteren Gebäuden im Feldtest meist nicht um unberührten Altbau handelt. Bei den Bestandsgebäuden im Feldtest, die vor 1979 errichtet wurden, waren fast alle saniert auf einen Standard, der der Wärmeschutzverordnung von 1977 entspricht. Noch wichtiger: Bei einem Altbau denken wir immer an die für den Auslegungspunkt erforderlichen Heizkreistemperaturen. Wir sprechen dann bei unsanierten Altbauten von 60 oder 70 °C oder noch höher. Wichtig für die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe ist aber die Heizkreistemperatur, die wir im Mittel am häufigsten zum Heizen benötigen. Und dann reden wir eher von 45 °C. Das sind Welten für die Wärmepumpen-Effizienz. Bei sanierten Gebäuden liegen die Auslegungstemperaturen teilweise deutlich darunter. Entsprechend geringer sind die Betriebstemperaturen. Damit möchte ich betonen, dass das Baualter des Gebäudes keine Rolle spielen sollte. Wichtig sind die Rahmenbedingungen für die Heizkreistemperatur und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen, um einen effizienten Wärmepumpenbetrieb zu ermöglichen. Wie repräsentativ ist der Feldtest? Bilden die Ergebnisse tatsächlich die Realität in den Heizungskellern ab? Wir haben gesagt, wir würden gerne Anlagen vermessen, die im Hinblick auf die entsprechende Wärmeschutzverordnung in v ...