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FoD Unlimited

FoD – also die Functions on Demand, übersetzt ins Nicht-Denglische: Funktionen auf Abruf, funktionieren ähnlich wie die In-App-Käufe (also applikationsinterne Anschaffungen) auf dem Mobiltelefon. Jeder Smartphoner kennt das: Die kostenlos erworbene App kommt erst so richtig auf Touren, wenn man Geld für den eigentlich erhofften Nutzen zu investieren bereit ist. Ganz schön hinterlistig, mag der Käufer grummeln. Der App-Entwickler hingegen wundert sich, warum so eine geldbringende Idee überhaupt Kritik hervorrufen kann.

So geschehen auch bei den bayerischen Motorenwerken, die sich dieses Geschäftsmodell zu eigen gemacht und die Sitzheizungsfunktion ihrer Schlitten mit einem kostenpflichtigen Abonnement belegten. In der Hoffnung, dass mit dieser kundenorientierten Idee spätestens dann der Rubel rollt, wenn der bibbernden Fahrerin der A… auf Grundeis geht. Wie so oft ging das Kalkül der Manager nicht auf und BMW legte alsbald grummelnd den Rückwärtsgang ein.

Gestorben sind derartige kostenpflichtige Abonnements für Zusatzfunktionen von Gebrauchsgütern jedoch keineswegs. Im Gegenteil. So bietet der schweizerische Haushaltsgerätehersteller V-ZUG beispielsweise Spülmaschinen mit Sonderfunktionen an – wenn man bereit ist, dafür zu blechen. Beispielsweise für ein Programm, das eine schöne Schaumkrone ins Bierglas zaubert, weil beim Spülgang das Glanzmittel weggelassen wird. Oder eines zum Teller wärmen. Jeweils für einen Franken pro Monat – derzeit.

Sie wohnen in einem Smart Home? Uiuiui … das kann teuer werden! Bei Google Nest zum Beispiel kostet das Vernetzen der Türklingel mit dem Handy sechs Euro pro Monat. Seit Mitte Juli sind bislang kostenfreie Smart-Home-Anwendungen bei dem New-Energy-Unternehmen myStrom nur noch gegen Aufpreis zu haben – man hat immerhin zwei Abo-Tarife zur Auswahl: „myStrom Plus“ für 3,49 Euro pro Jahr und „myStrom Pro“ für jährlich 11,99 Euro. Was für ein Trost!

Nun, es ist absehbar, dass viele weitere Anbieter nachziehen werden - da kann man leicht die Übersicht und seine Ersparnisse verlieren. Wer solchen Kreativ-Schergen erst einmal in die Abo-Falle gegangen ist, kann darauf zählen, dass er geschröpft wird. Kostete ein Abo beim Internetsportsender DAZN („Netflix des Sports“) im Sommer 2022 noch 14,99 Euro pro Monat, sind für „DAZN Unlimited“ inzwischen 45 Euro monatlich zu berappen. Nicht schlecht, für Null mehr an Leistung.

Zugegeben – Abos sind keine Erfindung des digitalen Zeitalters und in der Gesellschaft längst tief verankert. Sie zahlen für das Lesen dieser halbseitigen Glosse umgerechnet immerhin ja auch knapp 20 Cent im Rahmen Ihres GEB-Abonnements. Derzeit überlegen wir, den Text als FoD in Wunschfarbe zu drucken – die App dafür ist in der Entwicklung. Mit „GEB-Unlimited“ (wir denken so an 7,99 Euro pro Monat) können Sie dann sogar umblättern ... si

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