Franz Freundorfer schult europaweit in den Spezialgebieten Fensterbau, Bauphysik, Passivhaus und Passivhausprojektierung (PHPP) und er hat Passivhauskreis Rosenheim Traunstein mitgegründet. Selbstredend wohnt der Kopf des Ingenieurbüros PHC und der smartwin-Kooperative mit seiner fünfköpfigen Familie in einem Generationen-Passivhaus. Stolz bezeichnet er es als Ein-Liter-Solarporsche, mit dem er überzeugt und nachhaltig durch die kurvige Energiewende steuert.
PHPP: Feintuning bei der Projektierung von Passivhäusern
Für die Projektierung von Passivhäusern hält er die bekannten EnEV- bzw. GEG-Programme verschiedener Softwareanbieter für zu pauschal. Wer Gebäude energetisch optimieren wolle, müsse deshalb zum PHPP-Tool greifen. „Man kann sich die Arbeit an einem Projektierungstool wie die Feinjustierung eines Tontechnikers in einem Konzertsaal vorstellen: Nach der generellen Justierung aller Instrumente und Mikrophone wird an einer einzigen Einstellung gedreht und das feine Gehör des Tontechnikers entscheidet über die weiteren Optimierungen. Hinge die Wahrnehmung des Tontechnikers von zu pauschalen Tonqualitäten ab, wäre ein Konzertbesuch für Musikliebhaber kein Hörgenuss“, vergleicht er. Berechnungsmethoden mit pauschalen Parametern dagegen lassen im zufolge das Potenzial der Feinjustierung einzelner Maßnahmen nicht erkennen.
Wie sich das PHPP-Tool auszahlt
Eine detaillierte Projektierung macht sich aus seiner Sicht bezahlt: „Unsere Bauherren verdienen vom ersten Tag an Geld, weil sie auf Grund der Ergebnisse unserer Projektierung von der Passivhausbauweise überzeugt sind. Der Bauherr wird mittels Projektierung zum Passivhausstandard geradezu verführt. Dies gelingt uns in mehr als 75 Prozent der Fälle. Der Bauherr sieht seine künftigen Heizkosten schwarz auf weiß und wir zeigen auf, wie sich die jährlichen Mehrkosten der optimierten Gebäudehülle zur Energieeinsparung verhalten. In den allermeisten Fällen fällt die Energieeinsparung höher aus als die jährlichen Kosten für die energetisch optimierte Hülle, die zudem einen behaglichen Wohnkomfort mit sich bringt. Geschieht dies alles bereits in der frühen Planungsphase, kann da auch nichts mehr schiefgehen!“ Auf die Planung komme es an. Energieeffizienz und Enkeltauglichkeit von Gebäuden seien kein Zufall.
Die Frage, warum dennoch nur eine kleine Zahl an Energieberater und Planerinnen das PHPP-Tool einsetzt, beantwortet Freundorfer im Interview. Das komplette Gespräch lesen Sie in Heft 04-2021.
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