Auf Bundesebene fallen 12 von 15 Dienstsitze beim Klima-Check der DUH durch. Im vergangenen Jahr war das Auswärtige Amt noch im grünen Bereich, in diesem Jahr wurde der abgelaufene Bedarfsausweis lediglich durch einen Verbrauchsausweis ersetzt. Verbrauchsausweise lassen keinen Vergleich mit anderen Gebäuden zu, weshalb alle Ministerien, die nur einen Verbrauchsausweis vorgelegt haben, von der DUH eine rote Karte erhalten. Das sind zahlreiche Häuser, die noch im vergangenen Jahr einen gültigen Bedarfsausweis vorgelegt hatten.
Hinzu komme, so die DUH, dass weder die Behörden noch die Bevölkerung derzeit umfassend wissen, wie der energetische Zustand der öffentlichen Gebäude überhaupt ist. Es gibt weder auf Bundes- noch Landes- oder kommunaler Ebene eine offizielle Erfassung. DUH und FragDenStaat haben deshalb jetzt den Klima-Gebäude-Check für alle öffentlichen Gebäude in Deutschland gestartet – von der Schule bis zum Rathaus.
In Baden-Württemberg erhalten gerade einmal 2 von 11 Ministerien gelbe Karten, sodass sie mit bis zu 140 kWh/m² im Jahr dringenden Sanierungsbedarf haben. Alle anderen Ministerien erhalten rote Karten. Sie sind entweder Klimakiller, besitzen lediglich Verbrauchsausweise oder überhaupt keinen Energieausweis. Zudem gehe aus den erhaltenen Ausweisen hervor, dass die Landesregierung ihre eigenen Ziele nicht erfüllen könne, da in keinem der Ministerien erneuerbare Energien erzeugt werden, obwohl dies als Vorbildfunktion von Landesbauten im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. „Stattdessen offenbart sich Untätigkeit, da unsere Anfrage erst nach gut drei Monaten, statt der gesetzlich erlaubten vier Wochen beantwortet wurde“, schreibt die DUH. Im Saarland ist die Situation nicht besser. Alle acht Ministerien erhalten rote Karten, da kein einziges einen Bedarfs-Energieausweis vorlegen konnte, sodass eine aussagekräftige energetische Bewertung unmöglich ist.
„Bund und Länder haben ein Transparenzproblem beim Klimaschutz ihrer Gebäude. Selbst auf Nachfrage legen zahlreiche Behörden lediglich Verbrauchsausweise vor, die keine vergleichbare Aussage über die energetische Qualität eines Gebäudes zulassen. Das demonstriert entweder Unwissenheit oder Desinteresse am Klimaschutz. Wir fordern alle Kommunen, Länder und den Bund auf, für ihre Gebäude die Bedarfsausweise öffentlich zu machen. Um den Behörden auf die Sprünge zu helfen, rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf, am Klima-Gebäude-Check von FragDenStaat und der Deutschen Umwelthilfe teilzunehmen“, so Arne Semsrott, Projektleiter bei FragDenStaat. Quelle: DUH / pgl
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