Sachverständige Energieberater, die sich bei Sanierungsvorhaben mit der luftdichten Gebäudehülle befassen müssen, sind die Zielgruppe einer neuen Veröffentlichung des Fachverbands Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB). Anhand eines Musterbeispiels und zahlreichen Tipps und Hinweisen beschreibt sie Aufbau und Inhalte der ersten Stufe eines Luftdichtheitskonzepts: das so genannte Grobkonzept.
Grobkonzept der Luftdichtheitsplanung
Sowohl die KfW-Bank als auch der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) schreiben dem Energieberater im Rahmen seines Sanierungskonzepts Vorgaben zur Luftdichtheitsplanung ins Pflichtenheft. Zu diesem frühen Zeitpunkt im Projekt liegen allerdings zahlreiche Informationen, die für eine detaillierte Planung nötig wären, noch gar nicht vor. Es lassen sich aber der Verlauf der luftdichten Ebene und dafür geeignete Materialien bestimmen. Auch voraussichtlich kritische Übergänge zwischen Bauteilen, die im weiteren Verlauf eine Detailplanung verlangen, sind bereits erkennbar. Diese Angaben fasst der Energieberater in seinem Grobkonzept der Luftdichtheitsplanung zusammen und legt sie für die spätere Detail- und Ausführungsplanung verbindlich fest. Für sie ist dann der Fachplaner verantwortlich.
Um diese Abfolge und Arbeitsteilung besser abzubilden, hat der FLiB seinen 2015 herausgegebenen „Leitfaden Luftdichtheitskonzept“ in die Stufen „Grobkonzept“ und „Detailplanung“ unterteilt und widmet Ersterem eine eigene, zusätzliche Broschüre. Deren Umfang und Terminologie wurden mit der KfW-Förderbank abgestimmt und entsprechen im Wesentlichen auch dem, was das iSFP-„Handbuch für Energieberater“ vorsieht: eine Bestandsaufnahme, die Festlegung, wo die luftdichte Ebene verlaufen soll, und das Sicherstellen, dass dichte Anschlüsse zwischen Bauteilen grundsätzlich möglich sind. Einen weiteren Fokus legt der Fachverband auf das Ausbilden luftdichter Durchdringungen.