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Fragwürdiges WDVS-Bashing in den Medien

Der Dämmgate-Skandal

Ein putziger Specht stimmte die Zuschauer Ende November 2011 in der NDR-Dokumentationssendung „45 Min“ auf die Gefährlichkeit von Wärmedämmverbundfassaden ein. Vorwitzig lugte das Vögelchen aus seinem Nest, das es sträflicherweise in einer Dämmfassade angelegt hatte. Die Bewohner des Hauses fanden das gar nicht lustig und wollten den ungebetenen Untermieter in der Außenwand wieder loswerden. Und genau an diesem Punkt begann auch bei dieser Sendung der alltägliche Kampf um Quote im Deutschen Fernsehen: Weil eine Hubbühne oder eine Leiter wohl zu unspektakulär gewesen wären, ließ das NDR einen Fassadenkletterer mit Brustgeschirr gesichert vom Dach abseilen, um der Spatzenfamilie die Kündigung auszusprechen und das Loch in der WDV-Fassade zu stopfen. Ob sich der Kameramann zur Dokumentation der Szene auch abseilen musste oder sicher von der Plattform einer Hubbühne aus filmen durfte, wissen wir nicht. Ebenso wenig, warum sich der Spatz ausgerechnet diese Fassade zum Brüten ausgesucht hat, und wie oft ein solcher Fall bei den „hunderttausenden jährlich mit sogenannten Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) nachgerüsteten Altbaufassaden“ überhaupt eintrifft. Zu hören ist nur die betroffene Stimme des Sprechers aus dem Off: „Spechtlöcher – nur eines der Probleme, die wir uns mit energetisch sanierten Fassaden einhandeln.“ Und damit ist die perfekte Einstimmung auf das WDVS-Bashing gelungen, die Fokussierung auf das Böse: die von Bauherren „mittlerweile verwünschten“ Dämmfassaden, heimgesucht von Bauschäden und „Spechtattacken“ – ...

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