Gegen das aktuelle Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu sein, ist einfach, sich ein Besseres auszudenken dagegen ganz schön verzwickt. Wer das nicht glaubt, sei hiermit eingeladen, die Lektüre zu unterbrechen und zu versuchen, sich eigene Stichpunkte für ein neues GEG aufzulisten. Ein Forschungskonsortium aus dem ifeu-Institut, dem Energie-Effizienz-Institut und dem Architekten Burkhard Schulze Darup hat sich der Aufgabe gestellt und im Auftrag des baden-württembergischen Umweltministeriums einen Vorschlag für ein GEG 2.0 erarbeitet.
Die Ansprüche waren klar: Es soll vom Ziel her gedacht, klar und nachhaltig sein sowie ambitioniert im Neubau und richtungsweisend im Bestand – und trotzdem einfach und robust. Es soll außerdem keine Lock-Ins und Bereu-Investitionen auslösen. Zusätzlich soll es die Entwicklungen in der EU berücksichtigen, wie etwa die Zielverschärfung im Green Deal, die Renovation Wave oder die Anforderungen an die schlechtesten Gebäude gemäß Gebäuderichtlinie. Weiterhin gilt es, gerechte Kostenverteilung und die Baukultur angemessen zu berücksichtigen.
Ziel des Projekts war es nicht, ein Gesetz fertig zu formulieren, sondern vielmehr die Eckpunkte und Elemente eines neuen GEG zu entwerfen. In einem ersten Schritt haben die Beteiligten die von verschiedenen Seiten vorliegenden Vorschläge analysiert und gegenübergestellt. Danach hat das Team erste Eckpunkte zusammengestellt und umfangreiche Berechnungen durchgeführt, um die Auswirkungen verschiedener Varianten auf verschiedene Gebäudetypen sichtbar zu machen. Die Ergebnisse hat es der Fachwelt in zwei Workshops vorgestellt und diskutiert.
Acht Kernelemente haben sich dabei herauskristallisiert. Sie lassen sich zwar einzeln in ein neues ...
