Ein Wohnhaus, das zu 90 % aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und gut 50 % seines Wärmebedarfs über eine Solarthermie-Anlage abdeckt, das ist schon einen Holzbaupreis wert! Zu diesem Schluss kam jedenfalls die Jury des HolzbauPlus-Wettbewerbs, ausgelobt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dass die Trophäe von der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, im Januar auf der Grünen Woche in Berlin überreicht wurde, zeigt nebenbei die ministeriale Heimatlosigkeit der Baubranche, die selbst im Heimatministerium unter ferner liefen rangiert. Was in dem Fall wiederum weder das Sonnenhaus-Institut noch den stolzen Preisträger, den Architekten Otto Merz aus Hüfingen, und schon gar nicht die Baufamilie Stefanie und Daniel Müller aus Wurmlingen störte. Letztere war nämlich froh, dass sie im Februar 2017 ihr neues Eigenheim beziehen durfte, das wunschgemäß aus natürlichen Baustoffen besteht und das Maximale aus der im Überfluss vorhandenen Sonnenenergie herausholt, um eine möglichst vorbildliche regenerative Energie- und CO2-Bilanz vorweisen zu können. Im Gegensatz zu ihrer vormaligen Mietwohnung, in der es kalt, feucht und schimmelig war, genießt das Ehepaar nun in den eigenen wandflächenbeheizten „vier Lehmwänden“ ein angenehmes Wohnklima. Der Architekt Merz ist von diesem Wohnhauskonzept überzeugt – in den vergangenen zehn Jahren hat er elf Strohballenhäuser mit lokalen Baumaterialien geplant. Ursprünglich war eine Wärmepumpenheizung vorgesehen, aber als die Müllers bei Hartmann Energietechnik nach ei ...