So befasste sich am ersten Tag etwa der Beitrag von Julia Bachinger, ab September 2023 Leiterin des Bereichs Fenster bei der Holzforschung Austria, mit dem immer gravierender werdenden Problem des Hitzeschutzes vor allem in den Innenstädten, bekanntlich Hitzeinseln im Sommer. Man hatte zwei virtuelle Wohnungen in Wiens 1. Bezirk konzipiert, im Dach- und im 3. Obergeschoss, um unter den nicht ganz unwahrscheinlichen, extrem ungünstigen Klimabedingungen des Jahres 2050 Varianten der Verschattung zu simulieren. Wobei sich herausstellte, dass steuerbare Außenverschattung, smart eingesetzt, das Wohnklima in Hitzeperioden selbst dann deutlich verbessern und eine vorhandene Klimaanlage spürbar entlasten kann.
Ein anschließender Vortrag von Martin Hauer von der Universität Innsbruck stellte die schwierige Balance zwischen einerseits Hitzeschutz durch Verschattung und andererseits Tageslichtversorgung in Bürogebäuden in den Mittelpunkt, zwei sich widersprechenden Anforderungen im Arbeitsumfeld.
Das Thema Nachhaltigkeit beziehungsweise Kreislaufwirtschaft griff am Folgetag Christina Fürhapper auf, Expertin der Holzforschung für unter anderem chemische Analytik. Jetzt ging es darum, wie stark und bis zu welcher Materialtiefe Altfenster aus Holz mit Schadstoffen belastet sind und welche Folgen sich daraus für die Recyclingfähigkeit, die Wiederverwendbarkeit ergeben (bei Fenstern der Baujahre 1920 bis 1960 handele es sich in erster Linie um Schwermetalle in den Anstrichen, ab den 1960ern finde man vor allem Holzschutzmittel mit organischen Bioziden, beispielsweis die berüchtigten Substanzen PCP und Lindan).
Fürhappers Kollege Georg Steiner berichtete über neue Ansätze in Sachen Montage von Fenstern und Fenstertüren beziehungsweise Blendrahmen in energieeffizienten, dämmenden Wandaufbauten, in denen Verschraubungen teils an ihre Belastungsgrenzen kommen. Die Alternative: kleben statt schrauben. Vorgestellt wurden die durchweg harten Testverfahren, mit denen man Kleb- wie Füllstoffe auf ihre Eignung prüft. Noch sind einige Fragen ungeklärt, auch ist das innovative Verfahren noch nicht wirtschaftlich. ab