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Fenstermarkt schrumpft 2023 weiter

Sowohl im Fenster- als auch im Außentürenmarkt erwartet die Branche für 2023 deutliche Verschiebungen der Marktanteile vom Neubau zur Sanierung gegeben. So gehen in beiden Marktsegmenten die Prognosen für 2023 davon aus, dass der Neubau im Wohnbereich um mehr als 15 Prozent einbricht. Im Fenstermarkt ist Kunststoff als Rahmenmaterial mit einem Anteil von stabil 53,5 Prozent zusammen mit Kunststoff-Aluminium 5,8 Prozent deutlich vorne, im Außentürenbereich kann es sich mit einem Anteil von 38,2 Prozent knapp vor Metall behaupten.

Gemeinsam mit der Heinze Marktforschung GmbH werden die Daten erheben die Branchenverbände Fenster + Fassade (VFF), der Bundesverband Flachglas (BF), pro-K sowie Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) die Zahlen. Wurden in der Vorgängerstudie vom Oktober 2022 zunächst noch leichte Rückgänge für 2023 erwartet, so trübt sich die Markterwartung für 2023  deutlich ein. Entgegen der bisherigen Erwartung ist schon 2022 die Sanierung insgesamt um 2,6 Prozent zurückgegangen und wird 2023 nur leicht um 1,2 Prozent zunehmen. Die hohe Verunsicherung in Fragen von ordnungsrechtlichen Vorgaben, aber auch die Frage, ob und in welcher Höhe zukünftig Förderungen in der energetischen Sanierung möglich sein werden, lassen mögliche Investoren derzeit ihre Entscheidungen zurückstellen.

Es bleibt die weitere Entwicklung beim GEG und BEG abzuwarten sowie der weitere Verlauf des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine mit möglichen Versorgungsunterbrechungen, aber auch den geplanten Wiederaufbauprogrammen für die Ukraine. Die Marktdaten werden dann im Herbst im Oktober 2023 entsprechend anzupassen sein. Der aktuelle Bericht mit allen Detailanalysen und Auswertungen wird Ende Mai 2023 erscheinen.

Die gegenwärtigen Daten zeigen im Wohnungsbau, dass die Sanierung 2022 zurückgeht und erst in 2023 leicht zunimmt. Trotz eines nach wie vor hohen Überhangs an Baugenehmigungen für Wohnneubauten sind die Neugenehmigungen  im laufenden Jahr bereits um 26 Prozent zurückgegangen. 2023 wird der Fensterabsatz im Neubau voraussichtlich stark um 13,4 Prozent zurückgehen.

Vor allem im Neubau kommt es zu deutlichen Einbrüchen.

VFF

Vor allem im Neubau kommt es zu deutlichen Einbrüchen.

„Die gesamte Konjunktur im Baubereich trübt sich merklich ein. Dies betrifft zunehmend auch den deutschen Fenstermarkt. Zinsschock und Preisexplosionen führen dazu, dass sowohl Genehmigungen und Markterwartungen im Neubau nachlassen. Ein Rückgang des gesamten Fenstermarktes im Neubau im Jahr 2023 um zirka 14 Prozent ist dramatisch“, betont VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Die Zuwanderung in Deutschland ist auf einem sehr hohen Niveau, so dass dringend neuer Wohnraum benötigt wird. Die Regierung sollte hier schnell handeln und den Neubau fördern. Auch die erhoffte Sanierungswelle bleibt aus. Die Sanierungsbereitschaft ist eigentlich groß, um Energie und damit Kosten zu sparen. Dennoch führen derzeitige Diskussionen über den möglichen Heizungstausch und Unklarheiten bei der Förderung zu einer Zurückhaltung bei der energetischen Sanierung. Hier braucht es schnell Klarheit und angepasste Förderinstrumente“. Und BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs ergänzt: „Auch eine Weiterentwicklung des Ordnungsrechts mit Augenmaß ist nach unserer Überzeugung dringend erforderlich, um die Sanierungsquote anzuheben“.

Die Entwicklungen im Außentürenmarkt sind vergleichbar. Wie im Fensterbereich führen der deutliche Rückgang im Wohnbau in 2023 und die Rückgänge im Nichtwohnbau  zu einer deutlichen Markteintrübung. In Summe wird im Außentürenmarkt mit einem Rückgang um 5,8 Prozent gerechnet. Hervorzuheben ist der Rückgang des Bereichs Neubau im Wohnbau um 16,5 Prozent.  pgl

Hören Sie zum Thema auch unseren Podcast zur Gebäudehülle

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