„Ja, aber …“ – in Beratungen und Wortmeldungen zu Vorträgen beginnen so Entgegnungen von Gesprächspartnern, die eine Gegenposition zu unseren Erläuterungen beziehen. Was folgt, sind oft veraltete Erkenntnisse bis hin zu abenteuerlichen Theorien, die die Redner verinnerlicht haben. Das Positive daran: Unsere Kunden haben sich mit der Materie beschäftigt und nach Informationen geforscht, die ihre Entscheidung für diese oder jene Maßnahme erleichtern sollen. Plausibel erscheinende Teilaspekte wurden ins Wissensrepertoire übernommen. Vermitteln Fachleute zum selben Aspekt jedoch gegensätzliche Denkanstöße, setzen deren Kunden ihr vorhandenes Wissen kritisch dazu in Beziehung. Das ist im Grundsatz gut und auch nichts Neues, wir alle machen das so.
Die Halbwahrheiten, die uns hierbei entgegengebracht werden, sind möglicherweise wie bei dem Kinderspiel „Stille Post“ entstanden: Während ihres Umlaufs wurden wichtige Sachverhalte verzerrt oder weggelassen. Sie stammen wohl auch aus Zeiten, als man es einfach noch nicht besser wusste. So entsteht Halbgares, das auch gern zur Untermauerung von Verschwörungstheorien verwendet wird, denen zufolge z. B. der Wärmespeichereffekt als der „bessere“ Dämmeffekt gilt oder die Dämmstoffindustrie den U-Wert aus rein kommerziellem Interesse im „Labor“ entwickelt habe.
Auswahl einiger Halb- und Unwahrheiten
Ratsuchende, die an solchen Theorien hängen, sind harte, nicht einfach zu knackende Nüsse. Immerhin beruhen ihre Thesen häufig auf einigen Körnchen Wahrheit. Eine Behandlung aller bekannten Theorien würde sicherlich mehrere Ausgaben des GEB füllen, sodass die Auswahl auf einige meiner Lieblingshalb- und Unwahrheiten konzentriert ist. Atmen ...
