Wir müssen reden. Der aktuelle Weltklimabericht [1] gibt uns maximal zehn Jahre, um den Anstieg der Erderwärmung auf ein menschenerträgliches Maß zu begrenzen. Aber dringt dieser Weckruf gerade auch angesichts der Flutkatastrophe im Sommer zu uns durch (Abb. 1)? Gaben das Leid und die Zerstörung in Milliardenhöhe genug Anstoß, um grundsätzlich darüber nachzudenken, welch einschneidende Veränderungen in absehbarer Zeit nötig sind?
Im Frühjahr 2021 machte das Bundesverfassungsgericht Furore, als es eine Nachbesserung beim Klimaschutz forderte. Bis 2030 [2] müssen nun statt ursprünglich geplanten 55 % fortan 65 % an CO₂-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 1990 eingespart werden. Diese Nachschärfung zeigt zweifellos in die richtige Richtung. Allerdings lautet die große Frage, ob wir diese ambitionierten Vorgaben auch umsetzen können. Wie schwer das wird, zeigen folgende Zahlen: Während die CO₂-Emissionen in den 31 Jahren zwischen 1990 und 2021 um rund 40 % und 1,29 % pro Jahr schrumpften [3] (Abb. 2), müssen sich diese jetzt innerhalb von zehn Jahren bis 2030 um weitere 25 %, d. h. um 2,7 % pro Jahr reduzieren. Das entspricht einer Verdoppelung der jährlichen Einsparung ab heute. Gefiltert nach Sektoren heißt das für die Mobilität 41 % Absenkung, für die Energiewirtschaft 61 % [4] und für den Gebäudebereich weitere 56 % (also von 120 auf 67 Mio. Tonnen CO₂ [5]).
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1 Überflutungen und andere Naturkatastrophen zeigen: Wir müssen unseren Lebensstil überdenken, um den Klimawandel nicht ins Extreme zu führen.
Quelle: https://www.bmu.de/pressemitteilung/treibhausgasemissionen-sinken-2020-…
2 Die Treibhausgas-Emissionen gehen zw ...
Aufbruch zu einem klimafreundlichen Lebensstil
