Der Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting (Vedec) hat seine Marktzahlen für 2022 veröffentlicht. Demnach sind vor allem bei den Kunden die Wünsche nach klimaneutraler Wärme und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen größer als je zuvor. Allerdings dominierte weiterhin Erdgas das Contractinggeschäft mit einem Anteil von 59 Prozent. Der Vertragszuwachs insgesamt fiel mit 5,5 Prozent verhaltener aus als noch im Jahr 2021 mit 11,9 Prozent. „Der geringere Zuwachs ist auf die Unsicherheiten durch wechselnde Rahmenbedingungen beim Gebäudeenergiegesetz und der Gasmangellage im Winter 2022 zurückzuführen“, erklärt Vedec-Vorstand Tobias Dworschak. Marktteilnehmer nennen die Energiepreiskrise, die Gasmangellage, die in der Wärmelieferverordnung verankerte Kostenneutralität und die Preissteigerungen bei der Anlagentechnik als größte Hemmnisse für den Contractingmarkt.
Wohnungswirtschaft stellt größte Kundengruppe dar
Trotz der Hemmnisse verzeichnete die Branche einen Umsatzanstieg von sieben Prozent. Als Grund dafür nennt Dworschak die steigende Zahl von Contractingprojekten mit Grünem Strom, Mieterstrom und Photovoltaik. Auch die Nachfrage nach E-Ladesäulen sei von Kundenseite sehr hoch. Unter den abgeschlossen Verträgen dominiert Energieliefer-Contracting mit 74 Prozent. Vor allem die Wohnungswirtschaft zeigt Interesse an Contracting. 67 Prozent der Projekte hat sie in Auftrag gegeben. Gewerbe (zehn Prozent), Kommunen (sieben Prozent) und Quartiersversorgungen (sechs Prozent) machen ein Viertel des Marktes aus. Noch recht verhalten zeiget sich die Industrie (fünf Prozent). Beim Großteil der Verträge geht es um die Lieferung von Wärme (89 Prozent). Quelle: Vedec / jb