Die Baubranche tut sich noch schwer, das enorme Innovationspotenzial von cyberphysikalischen Systemen zu erkennen, die mittels Internet-of-Things (IoT), künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik die Arbeit und Produktion verändern. Mit von der TU München geschätzten rund 5000 Baurobotern weltweit, befindet sie sich erst an der Schwelle zu durchgängig digitalen Prozessketten. „Rund 80 Prozent der Arbeiten am Bau können von intelligenten Maschinen übernommen werden“, beschreibt Thomas Bock von der TU München das Potenzial der künstlichen Mitarbeiter. So könne der Mauer-Roboter der australischen Firma Fastbrick Robotics bis zu 1000 Mauersteine pro Stunde verlegen und 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche arbeiten, wenn es sein müsse.
In einem Interview mit der „Immobilienzeitung“ kritisierte der Professor für Baurealisierung und Baurobotik das zögerliche Herangehen der Bauwirtschaft: „Im Bausektor wird kaum geforscht und entwickelt, die Unternehmen setzen eher auf Billiganbieter aus dem Ausland.“ Das Ergebnis seien hohe Baukosten, Baumängel sowie Termin- und Kostenüberschreitungen. Bock hat im Rahmen des EU-geförderten Projekts Hephaestus eine Technologie zur Fassadensanierung entwickelt. Dabei geht es um die industrielle Entwicklung vorgefertigter Fassadenteile auf der Basis von Holzwerkstoffen für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden.
Bild: Itualde/TUM
Der im EU-Projekt Hephaestus entwickelte Fassadenroboter kann sich mithilfe von acht Kabeln in alle Richtungen drehen und bewegen. Er kann vorgefertigte Hochhausfassaden montieren und demontieren. Außerdem lässt er sich für Fassadenreparaturen oder für Wartungsarbeiten an PV-Fassaden einsetzen. Es handelt sich um ...
Bauroboter und künstliche Intelligenz
