Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch für Strom, Wärme und Verkehr insgesamt steigt von 15,5 % im Jahr 2017 auf vorläufig 16,6 % im Jahr 2018. Damit nähert sich Deutschland seinem verbindlichen Ziel von 18 % im Jahr 2020, welches sich aus der aktuellen EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2009/28/EG ergibt.
Insgesamt konnten durch erneuerbare Energien im Jahr 2018 rund 184 Mio. t Treibhausgase (CO2-Äquivalente) vermieden werden. Die neuen Zahlen gehen auf erste Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat) zurück, deren Geschäftsstelle beim Umweltbundesamt (UBA) angesiedelt ist. Den größten Beitrag brachten Windenergie-Anlagen, sie vermieden knapp 75 Mio. t CO2-Äq. Auf den Stromsektor entfielen insgesamt rund 141 Mio. t CO2-Äq.. Im Wärmesektor wurden etwa 35 Mio. t CO2-Äq. und durch Biokraftstoffe etwa 8 Mio. t CO2-Äq. vermieden.
Dynamik muss intensiviert werden
Um auch die langfristigen Klimaschutz- und Energieziele bis 2030 und 2050 zu erreichen, muss die bisherige Dynamik im Stromsektor in den nächsten Jahren fortgeführt und intensiviert werden. Dies gilt umso mehr, wenn immer mehr Strom auch in den anderen Sektoren zur Anwendung kommen soll. Dafür ist ein weiterer Ausbau der Erzeugungskapazitäten im Stromsektor maßgeblich. Hierbei zeigten sich 2018 große technologiespezifische Unterschiede: Zwar nahm der Ausbau der PV-Leistung wieder Fahrt auf, dies stand aber einem starken Rückgang der Leistung neu installierter Windenergieanlagen gegenüber.
Im Wärme- und Verkehrsbereich ist eine deutlich höhere Dynamik beim Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig. Insbesondere im Wärmesektor, der etwa 50 % des gesamten Energieverbrauchs ausmacht, gab es in den vergangen Jahren nur eine geringe Steigerung. Zur Erreichung der angestrebten, hohen Anteile an erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch ist gleichfalls eine deutliche Senkung des Energiebedarfs in allen Sektoren unabdingbar. GLR