Wenn das mal Schule macht … dann gehen die Energieversorgungsunternehmen wahrlich schweren Zeiten entgegen: Im schweizerischen Brütten, einer kleinen Gemeinde nahe Winterthur und Zürich, ging letztes Jahr im Mai das „erste energieautarke Mehrfamilienhaus der Welt“ an den Start, um zu belegen, dass die heute verfügbare Technologie es möglich macht, gänzlich ohne Netzanschluss auszukommen. Und heute, nach einem Jahr Betriebserfahrung, hat sich gezeigt: Die Bewohner hatten immer Licht und Strom, und auch frieren mussten sie nie – trotz des kältesten Januars seit 30 Jahren mit den geringsten Sonnenstunden seit 20 Jahren. Dazu verbrauchten die Mieter des Neunfamilienhauses mit 2200 kWh nur halb so viel Energie wie der Durchschnittsschweizer pro Jahr in seiner Durchschnittswohnung. Selbstredend ohne Komforteinbußen.
Ob sich auf dieser Welt nicht auch anderswo Gebäude finden, in denen mehrere Familien ohne Stromanschluss und vermutlich sogar ohne Wasseranschluss auskommen, ist sehr wahrscheinlich, weshalb dieses Superlativ „weltweit“ nicht so ganz wörtlich genommen werden darf. Was damit gemeint ist, dürfte indes jedem klar sein: Hier geht es um eine ausgeklügelte Energieautarkie hinsichtlich der Strom- und Wärmeversorgung auf dem Level unserer Wohlstandsgesellschaft, und zwar ohne das vorhandene Stromnetz als Zwischenspeicher zu nutzen. Der Aufwand, der hierzu betrieben werden musste, zeigt, wie weit die sogenannten Plusenergiehäuser doch von einer ernst zu nehmenden Unabhängigkeit bei der Energieversorgung tatsächlich entfernt sind.
Anstatt sich damit zufriedenzugeben, ein paar m2 PV-Module au ...
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