Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch

Podcast: Das Potenzial von Bioenergie für den Ausstieg aus Gas und Öl

Die Äußerungen des Präsidenten des Umweltbundesamts, Dirk Messner, zum Thema Holzheizen bei der Vorstellung des Berichts zur Luftqualität in Deutschland haben für Furore gesorgt. In Bezug auf die neuen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation vom September 2021 wurde der für Feinstaub empfohlene Maximalwert fast überall in Deutschland überschritten. Hier stünden „Holzheizungen im besonderen Fokus, da sie einen vergleichsweisen hohen Anteil an den Emissionen haben und in den letzten Jahren nur geringe Minderungen der Emissionen zu verzeichnen waren. Daher empfiehlt das Umweltbundesamt, bei Neuanlagen ganz auf Holzheizungen zu verzichten.“

Daniela Thrän sieht das im Podcast des Gebäude Energieberater differenzierter: „Es hängt davon ab, welche Art von Holzheizung man hat. Es gibt Holzheizungen, die zum Teil noch eine hohe Feinstaub-Problematik haben. Es gibt aber inzwischen auch Katalysatoren, mit denen man eine relativ saubere Holzverbrennung hinbekommen kann.“ Die zeichne das Umweltbundesamt mit einem Blauen Engel aus. Es gibt das Siegel für Kaminöfen, fünf Öfen haben es. Für den Blauen Engel müssen sie einen Partikelmassewert einhalten, der mit 15 mg/m3 deutlich unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Staub-Grenzwert von 40 mg/m3 liegt.

Für Thrän ist Heizen mit Holz ohnehin dann am sinnvollsten, wenn es andere Wärmeerzeuger ergänzt: „Zum Beispiel im Winter, wenn es sehr kalt ist und vielleicht die Wärmepumpe nicht alles schafft. Dann kann man einen großen Systemnutzen erzeugen. Außerdem macht der Einsatz in modernen Holzheizungssystemen Sinn, die für niedrige Feinstaubbelastung sorgen.“ Forschungsfragen, die im Moment beim Heizen mit Holz bearbeitet werden, sind unter anderem die nach der Verwendung alternativer Grundstoffe für Pellets und einer Zertifizierung für nachhaltige Produktionsketten.

Beim Thema Biogas, das zur Stromerzeugung genutzt wird, entzündet sich die Debatte oft an der Nutzung von Mais als Biomassepflanze. Auch Daniela Thrän ist skeptisch, ob in Zukunft die Möglichkeit besteht, Mais in großen Mengen anzubauen. Es sei sinnvoll und notwendig, ihn durch Reststoffe und Abfälle, aber vielleicht auch durch ökologisch günstigere Pflanzen zu ersetzen, wie zum Beispiel die Durchwachsene Silphie, die lange blüht. „Bei allem muss man allerdings sagen, das kostet mehr Geld und man müsste sich einigen, wer bereit ist, diese Zusatzkosten zu übernehmen“, beschreibt sie eine der Herausforderungen dabei. Und notwendig sei eine Flexibilisierung der Biogasproduktion – eine Aufgabe, der sich die Forschung stellt: „Man kann Bakterien durch geschicktes Füttern dazu bekommen, dass sie flexibel das Biogas erzeugen und damit Speichervolumen einsparen. Das macht es zum Beispiel auch möglich, dass man Biogasanlagen eher saisonal betreibt, im Winter, wenn es größeren Bedarf gibt, und dann mehr Biogas bereitstellt als im Sommer, wenn der Energiebedarf nicht so groß ist.“

Bleiben Sie auf dem Laufenden in Sachen Energieberatung und Energiewende mit unserem Newsletter.