In den kommenden Jahren werden voraussichtlich zahlreiche Solar- und Windparks gebaut und die Leistung des eingespeisten Ökostroms wird stetig steigen, aber der Bedarf wird sich ebenfalls deutlich erhöhen, weil die Versorgung von Wärmepumpen und Elektroautos immer mehr Strom beanspruchen wird. Und auch die Industrie wird immer mehr Ökostrom aus dem Netz saugen. „Ökostrom ist zu kostbar, um ihn in Wärme zu verwandeln. Es ist eigentlich Verschwendung, wenn man diese Wärme mit Solarthermie effektiver erzeugen kann“, sagt Herausgeber Detlef Koenemann.
Solarwärme vom eigenen Dach statt Flüssiggas aus Katar
Der Krieg in der Ukraine hat zu einer Energiekrise geführt und den weiteren Fortgang der Energiewende völlig verändert. Doch statt auf Flüssiggas aus Katar oder auf Frackinggas aus den USA zu setzen, sollte Deutschland seine eigenen Ressourcen nutzen. Dazu gehört auch die Solarthermie. Denn letzten Endes muss die Energiewende in eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien münden. Aktivsonnenhäuser, die hauptsächlich mit Sonnenenergie heizen, kommen diesem Ziel schon recht nahe. Dass das nicht nur in Wohn-, sondern auch bei Gewerbegebäuden funktioniert, zeigt das Solarthermie-Jahrbuch Solare Wärme 2023.
Und die solarthermische Hauptversorgung bietet sich nicht nur für Neubauten an. Auch bestehende Gebäude lassen sich mit solarthermischen Systemen nachrüsten, die bis zur Hälfte des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser mit Sonnenkollektoren decken können. Ist der solare Deckungsgrad zwar niedriger als im gedämmten Neubau, so fallen die Einsparpotenziale im Altbau doch höher aus. Ein Grund mehr, der für die Solarthermie spricht.
Die Möglichkeiten der Solarthermie entdecken
Solarthermieanlagen können nicht nur im Einfamilienhaus effektiv Wärme erzeugen, sondern auch beträchtliche Energiemengen zu günstigen Preisen für Wärmenetze bereitstellen. Solarthermische Großanlagen können Wärme zu Preisen von etwa 60 Euro pro Megawattstunde liefern – und damit nur halb so teuer wie Erdgas. Der Ausbau von Wärmenetzen mit erneuerbaren Energien stellt deshalb nicht nur einen wichtigen Baustein zum kommunalen Klimaschutz dar, sondern auch einen kostengünstigen Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Deshalb stellt das Jahrbuch die Marktentwicklung solarer Wärmenetze dar und bietet einen Ausblick, wohin die Entwicklung in den kommenden Jahren geht.
Neben beispielhaften Projekten informiert das Jahrbuch über Markt und Technik. So findet sich eine Übersicht der deutschen Kollektorhersteller im Heft sowie Beiträge, die die Geschichte einzelner herausragender Firmen nachzeichnet, darunter der Beschichtungshersteller Almeco, der Anbieter schlüsselfertiger Solarthermie-Megawattanlagen Savosolar und das Wohnungsbauunternehmen FASA, das weitgehend solar beheizte Wohn- und Gewerbegebäude plant und baut sowie anspruchsvolle Sanierungen mit Solarthermie durchführt.
Solarkollektor ist nicht gleich Solarkollektor. Der Markt bietet eine Vielzahl an Modellen für unterschiedliche Anwendungen und abgestimmt auf die benötigte Temperatur. Ein Überblick erläutert die Technologie für die Nieder- und Mitteltemperatur. Außerdem stellt das Solarthermie-Jahrbuch technische Lösungen für die Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe sowie hocheffiziente Heizsysteme mit PVT-Kollektoren vor, die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen. Wie gesagt: Die Einsatzmöglichkeiten der Solarthermie sind vielfältig und die Energiewende ohne sie nicht zu schaffen.
Das Buch ist zum Einzelpreis von 15 Euro inklusive Versandkosten erhältlich. Bei größeren Bestellungen sind Mengenrabatte möglich. pgl
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