Energieberaterin in einem Monat und das nur für 190 Euro lese ich Anfang Juni in der Lokalzeitung. Das Angebot interessiert mich und ich greife zum Telefonhörer. Nach dem Anruf beim Bildungsträger Solar City Leipzig weiß ich, dass ich die Grundvoraussetzungen für diese Fortbildung erfülle. Ich bin Freiberuflerin in Sachsen, besitze einen Ingenieurabschluss und obendrein Berufserfahrung in der Versorgungstechnik. Es gibt noch einen freien Platz für den Kurs, der in der darauf folgenden Woche am 20. Juni beginnt. Ob ich es schaffe, acht Stunden lang jeweils drei- bis viermal die Woche, auch sonnabends, aufmerksam dem Unterricht zu folgen? Packe ich die Prüfung? Komme ich während der Lehrgangszeit noch zum Arbeiten? Ich bin neugierig und buche den Kurs.
Grau ist alle Theorie
Am ersten Kurstag sitze ich zusammen mit fünfzehn erwartungsvollen Kursteilnehmern im Seminarraum. Die Mehrzahl sind studierte Bauingenieure, die übrigen Ingenieure kommen aus der Versorgungstechnik. Um mich herum sitzen Bauplanungsingenieure, Bauleiter, Grundstücksbewerter und Besitzer von Haustechnikfirmen. Der Unterrichtsraum befindet sich in einem typischen DDR-Gebäude in der Leipziger Innenstadt im halb leeren Nordflügel des Gebäudes und besitzt den üblichen Standard eines Seminarraums. Tische, Stühle, Whitebordtafel, Flipchart und Overheadprojektor. Der Unterricht beginnt um 8.00 Uhr und endet 15.15 Uhr, unterbrochen von Kaffee- und Mittagspause. Am ersten Tag werden wir vom Kursleiter des Bildungsträgers Solar City begrüßt und erhalten einen kurzen Überblick über den Gebäudeenergieberaterkurs. Danach stehen Grundlagen der Meteo ...