Die Bewertung eines Gebäudes auf Basis von Energiebedarfsberechnungen liefert eine zuverlässige energetische Einordnung. Die vorhandenen Rechenverfahren sind jedoch komplex, verlangen umfangreiche Daten und Fachwissen.
Das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) entwickelt und erprobt im Auftrag des BBSR eine Methodik, die Privatpersonen helfen soll, ihre Gebäude energetisch zu bewerten.
Das Projekt ist 2022 gestartet. Es adressiert das Problem, dass viele verschiedene Bewertungstools für baufachlich nicht versierte Nutzerinnen und Nutzer existieren, um die energetische Qualität eines Gebäudes grob zu ermitteln. Die Tools unterscheiden sich stark in der Anzahl der erfassten Parameter, der Detailtiefe der Abfragen sowie der Ergebnisse. Für verlässliche Ergebnisse sind fehlerhafte Eingaben zu vermeiden.
Damit auch Personen ohne baufachlichen Hintergrund in der Lage sind, die energetische Qualität ihres Gebäudes einzuschätzen, sind eine einfache Bedienung und Transparenz des Bewertungstools sowie Hilfestellungen zur Ermittlung der erforderlichen Eingabedaten ausschlaggebend.
Mit dem Projekt soll eine Methodik entwickelt und erprobt werden, die es baufachlichen Laien ermöglicht, auf Basis einzelner Gebäudeeigenschaften eine erste, aber verlässliche Einschätzung der energetischen Qualität des Gebäudes sowie einen Vergleich mit ähnlichen Gebäuden vorzunehmen. Die Gebäudeeigenschaften sollen durch den Gebäudeeigentümer einfach und sicher ermittelt werden können. Gegenstand der Betrachtung sind ausschließlich Wohngebäude.
Die Projektergebnisse können als Grundlage für vorhandene oder neue Berechnungsmethoden zur energetischen Bewertung von Gebäuden, vor allem für baufachliche Laien, dienen. Im Internet findet sich eine Vielzahl an Online-Tools zur Ermittlung der energetischen Kennwerte von Gebäuden. Auch große Organisationen bieten Rechenkerne für die Berechnung der Energiekennwerte eines Gebäudes an, die sich allerdings eher an Fachleute richten. Die im Projekt entwickelten Eingabehilfen sollen sowohl für einfache Online-Tools als auch für die Unterstützung der Datenaufnahme bei komplexeren Rechenkernen verwendet werden können. Quelle: BBSR / FIW /pgl