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Energieeffizienz zahlt sich bei Kaufpreisen und Mieten aus

Eine Eigentumswohnung mit der Energieeffizienzklasse A+/A ist aktuell rund 650 Euro pro Quadratmeter teurer als eine vergleichbare Wohnung der Energieeffizienzklasse D/E. Bei Monatsmieten beträgt der Preisaufschlag rund 0,85 Euro pro Quadratmeter. Der hohe Preisaufschlag gilt aber nur, wenn die Energieeffizienz mit dem sogenannten Bedarfsausweis nachgewiesen wird, beim sogenannten Verbrauchsausweis fällt er deutlich niedriger aus. „Marktteilnehmer sind bereit, für eine energetische Sanierung einen angemessenen Preisaufschlag zu bezahlen – aber nur, wenn die nötigen Informationen darüber transparent sind“, beschreibt Wissenschaftler Steffen Zetzmann vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) das Ergebnis seiner Studie Grüne Anreize: Energieeffizienz und deutsche Wohnungsmärkte. Sie zeigt, dass die Preisaufschläge bei Verkaufspreisen und Mieten ziemlich genau die Kosten einer energetischen Sanierung beziehungsweise die dadurch erzielten Kosteneinsparungen abbilden. Voraussetzung: Der energetische Gebäudezustand ist durch den sogenannten Bedarfsausweis nachgewiesen, der auf der Analyse eines unabhängigen Experten beruht.

Prämien mit Verbrauchsausweis fallen deutlich geringer aus

Die Autoren werteten für ihre Analyse „Grüne Anreize: Energieeffizienz und deutsche Wohnungsmärkte“ die Kauf- und Mietpreise von Eigentumswohnungen aus den Jahren 2014 bis 2024 in 19 deutschen Städten aus.

IfW Kiel

Die Autoren werteten für ihre Analyse „Grüne Anreize: Energieeffizienz und deutsche Wohnungsmärkte“ die Kauf- und Mietpreise von Eigentumswohnungen aus den Jahren 2014 bis 2024 in 19 deutschen Städten aus.

Deutlich niedriger fällt die am Markt durchzusetzende Verkaufsprämie mit dem sogenannten Verbrauchsausweis aus, mit ihm liegt der Preisaufschlag für eine A+/A-Wohnung gegenüber einer D/E-Wohnung nur bei gut 225 Euro pro Quadratmeter. Verbrauchsausweise beruhen auf dem Energieverbrauch der vergangenen Jahre und hängen daher auch vom individuellen Heizverhalten ab. Eindeutige Preisabschläge bei Kauf oder Miete für energetisch schlechter bewertete Wohnungen als Klasse D/E konnten die Autoren nicht beobachten. Nur die Mieten bei einem Bedarfsausweis der Kategorie F-H liegen im Vergleich etwas tiefer. „Wenn Preisprämien in etwa den Kosten beziehungsweise Einsparungen einer energetischen Sanierung entsprechen, ist das aus ökonomischer Sicht ein erfreuliches Ergebnis. Es bedeutet, dass der Markt funktioniert und die richtigen Anreize setzt“, sagt Zetzmann. Seiner Meinung nach sollte die Politik den Bedarfsausweis als Standard etablieren: „Heute fehlen Energieausweise in der Hälfte aller Fälle. Dadurch dürfte sich die Sanierungsrate bei Immobilien in Deutschland spürbar erhöhen.“ Quelle: IfW Kiel / jb