Ein Drittel der deutschen Haushalte nutzt Ökostrom oder grüne Wärme. Drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Weitere sechs Prozent planen den Kauf einer Energiewendetechnologie in den kommenden zwölf Monaten. Das sind Ergebnisse des KfW-Energiewendebarometers, für den KfW Research zwischen Dezember 2023 und April 2024 mehr als 6.000 Haushalte in Deutschland hat befragen lassen. Zu den Energiewendetechnologien zählen Batteriespeicher, Elektroautos, Holzpelletsheizungen, Kraft-Wärme-Kopplungs-, Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie Wärmepumpen. Unangefochten an erster Stelle steht die Photovoltaik. Fast 15 Prozent der deutschen Haushalte besitzen eine Solarstromanlage. Das Interesse an Batteriespeichern ist stark gestiegen. Nutzten vor einem Jahr erst knapp vier Prozent die Technologie, sind es inzwischen fast sieben Prozent.
Viele wollen Energiewende, können sie sich aber nicht leisten
82 Prozent der Haushalte gaben an, die Energiewende für sehr wichtig oder wichtig zu halten, sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Außerdem bejahten rund 60 Prozent der Befragten eine hohe Bereitschaft, an der Energiewende mitwirken zu wollen, nach 68 Prozent ein Jahr zuvor. Die rückläufigen Zahlen sprechen Studien-Mitautor Daniel Römer zufolge für eine gewisse Verunsicherung in der Bevölkerung. Die Befragung habe aber auch ergeben, dass Haushalte klimafreundliche Maßnahmen vor allem dann nutzen würden, wenn das für sie mit handfesten Vorteilen verbunden sei. Die persönliche Einstellung zur Energiewende spiele bei der Investitionsentscheidung nicht die entscheidende Rolle.
Als größten Hemmschuh bezeichnet Römer finanzielle Restriktionen. So haben 41 Prozent der Haushalte, die grundsätzlich offen für Energiewendetechnologien sind, berichtet, sich diese nicht leisten zu können. Kein Wunder, dass in der einkommensstärksten Gruppe der befragten Haushalte der Anteil der Energiewender von 40 auf 49 Prozent angestiegen ist, während er in der Gruppe der niedrigsten Einkommen bei 19 Prozent verharrt. „Das ist auch insofern herausfordernd, als Haushalte mit niedrigen Einkommen besonders von hohen Energiekosten betroffen sind und überdurchschnittlich oft in energetisch unvorteilhaften Gebäuden wohnen“, erläutert KfW-Ökonom Römer. Quelle: KfW Research / jb