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ENERGIEBERATER

Modernisierungsquote muss deutlich steigen

© frankpeters / iStock / Thinkstock
Das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN erwartet von der neuen Bundesregierung, dass sie den Energieeinsparpotenzialen mehr Beachtung als bisher schenkt und zugleicht Maßnahmen trifft, die die energetische Modernisierungsquote im Gebäudebereich deutlich anheben.

Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands, Vorsitzender des DEN: „Wenn die Sanierungsquoten nicht schnell und nachhaltig nach oben korrigiert werden, lassen sich die Klimaschutzziele weder 2020 noch 2050 erreichen.“ Es müssten jährlich 2 bis 3 % des Gebäudebestands in der Bundesrepublik energetisch saniert werden, um bis 2020 eine Einsparung von 20 % und bis 2050 bis 80 % zu erzielen. Heute liegt die Quote nur bei knapp 1 %.

Es geht um den kompletten Gebäudebestand


Hillebrands betont, dass es um den kompletten Gebäudebestand geht: „Es reicht nicht, nur ans private Eigenheim und dessen energetische Optimierung zu denken. Neben den unterschiedlichen Nichtwohngebäuden spielen vor allem auch große Wohnanlagen eine wesentliche Rolle.“ Vielfach sähen sich aber Unternehmen in einem Konflikt zwischen Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen und künftiger Bezahlbarkeit von Mieten.

Warnungen aus der Unternehmenspraxis dürfe man nicht überhören. So habe die gemeinsame Studie von dena und Deutsche Annington Immobilien gezeigt, dass auch unter stabilen rechtlichen Voraussetzungen und langfristig verlässlichen Förderzusagen das 80-%-Ziel für 2050 nicht ganz erreicht werde.

Zusätzliche Anreize und mehr Fördergeld


Es gelte jetzt, durch zusätzliche Anreize und eine Aufstockung der Fördertöpfe Energieeffizienz zum zentralen Thema der Energiewende zu machen. „Wir dürfen diese Chance nicht verpassen“, mahnt Hillebrands. Denn durch die energetische Modernisierung ließen sich ökologische Ziele und ökonomische Vorteile sehr einfach verknüpfen. Hillebrands: „Erst vor wenigen Tagen hat erneut eine Analyse – diesmal des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) – nachgewiesen, dass die konsequente Förderung von Energieeffizienz das Bruttoinlandsprodukt langfristig um 1 % steigen lässt.“ Diese klaren Signale aus der Wirtschaftswissenschaft dürfe die Regierung nicht ignorieren. Das DEN stehe bereit, das praktische Wissen und die täglichen Erfahrungen seiner Mitglieder bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen Regierung und Behörden zur Verfügung zu stellen. GLR