Betrachtet man die deutsche Förderlandschaft und die gesetzlichen Vorschriften für energieeffizientes Bauen und Sanieren, dann könnte man den Eindruck bekommen, dass man sich um die energierelevanten Bereiche eines Gebäudes nicht mehr kümmern muss, sobald das Energiekonzept feststeht. Doch es ist wichtig, Häuser mit anspruchsvollen Energiestandards nach der Konzeptphase zu begleiten und nicht der alltäglichen Baupraxis zu überlassen, weil die heutigen Baustoffe und Wärmeerzeuger immer höhere Ansprüche an die Verarbeitung bzw. den Einbau und die Inbetriebnahme stellen. Baubeteiligte sind dabei ebenso gefordert wie die Bewohner. Daraus ist die baubegleitende Beratung entstanden. In dieser Ausgabe lesen Sie auf S. 16, wie sich Energieberater dieses Geschäftsfeld erschließen können und worauf Neueinsteiger achten sollten.
Mit der Energieeffizienz ist allerdings auch noch nicht getan, sobald der letzte Handwerker die Tür hinter sich schließt. Das zeigte sich auf der Messe BAU im Januar. Dort wurden die Energieverbräuche aus dem Monitoring des Effizienzhauses Plus präsentiert, das als Leuchtturmprojekt des Bauministeriums seit Ende 2011 in Berlin steht und seit einem dreiviertel Jahr von einer vierköpfigen Familie bewohnt wird. Die ersten Praxisdaten sorgten für einige Überraschungen. Die Heizung sprang beispielsweise selbst im Sommer an und die Wärmepumpe lief mit einer niedrigeren Effizienz als möglich gewesen wäre, weil die Vorlauftemperatur nicht passend zum Gebäude eingestellt war.
Ein Einzelfall? Sicherlich nicht. Immer wieder passiert es, dass die Gebäude tatsächlich einen höh ...