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Kennen Sie den größten Feind der energetischen Sanierung?

In den letzten Wochen wurde erneut in mehreren Medienberichten der Sinn energetischer Sanierungen infrage gestellt. Ein besonders unerfreuliches Beispiel dafür lieferte die Sendung ZDFzoom vom 7. August 2013. Unter dem Titel „Dämmwahn oder Klimarettung?“ wurde nicht nur der generelle Sinn von Dämmungen infrage gestellt. Kritik gab es im Rundumschlag für die Dämmstoffe, die EnEV, die DIN V 18599 und schließlich auch den Rat von Energieberatern. Ob fehlende Wirtschaftlichkeit, Brandrisiken oder die Angst vor Schimmelbildung – immer wieder muss dieses Portfolio herhalten, um die Gier nach Sensationen zu befriedigen.

Der Gesamtverband Dämmstoffindustrie (GDI) äußerte sich zur Sendung und mahnte dabei mehr Ausgewogenheit und Fairness in der Berichterstattung an. Der Verband kritisierte den Ton der Berichterstattung, der schon in der erkennbaren Suggestivfrage des Titels deutlich werde. „Auch die befragten Wissenschaftler gehören zu denjenigen, die auch schon in der jüngsten Vergangenheit bei der medialen „Verdämmung“ von Wärmedämmung zitiert worden sind“ so der GDI.

Nun ist es durchaus Aufgabe des Journalismus, Dinge zu hinterfragen – auch die energetische Sanierung. Doch in diesem Falle folgten fachliche Halbwahrheiten und ließen die Zuschauer mal wieder mit Verwirrung zurück – ein nützlicher Ratschlag fehlte. Außer möglicherweise der Quote sind solche Berichte niemandem zuträglich. Ein genauer Blick auf die Tatsachen – wie ihn unser Autor Werner Eicke-Hennig im Top Thema dieser Ausgabe liefert – das fehlt in diesen Formaten.

Was solche Berichte bewirken, ist im Online-Portal der Wirtschaftswoche in einem Beitrag vom 22. August unter dem Titel „So tappen Sie nicht in die Dämmfalle“ zu lesen: „Die Hauseigentümer sind offenbar verunsichert und halten sich weiter mit energetischer Gebäudesanierung zurück, die Sanierungsquote sank zuletzt unter ein Prozent des Bestands.“ Ganz gleich, ob Dämmung, Fenster, Anlagentechnik oder Handwerker und Energieberater durch den Kakao gezogen werden – der verwirrte Verbraucher kann nicht mehr unterscheiden, welche Maßnahmen sinnvoll sind und wer ihn berät. Und so entscheidet er, besser nichts zu tun als falsch zu sanieren.

Wichtig ist, nun gemeinsam dagegen anzutreten. Die Verbände der Anlagentechnik und Gebäudehülle, sowie die Kammern und Verbände der Energieberater, Ingenieure, Architekten und Handwerker sollten sich deshalb auf Augenhöhe begegnen und sich tolerieren, anstatt gegeneinander zu argumentieren. Denn der Blick auf die vermeintliche Konkurrenz ist kurzsichtig. Der größte Feind der energetischen Sanierung ist nämlich das Nichtstun!

Ihre

Energieberaterin und Chefredakteurin
Dipl.-Ing. Britta Großmann

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