Mehr als die Hälfte der Energieberater, genauer gesagt 58 Prozent, betreiben ihre Energieberatung nicht kostendeckend. Das ist das erschreckende Ergebnis unserer Frage des Monats im Mai (s. S. 56). Von 433 Teilnehmern gaben nur 15,7 Prozent an, mit Energieberatungen Gewinne zu machen. 24 Prozent betreiben das Geschäft kostendeckend, 2,3 Prozent konnten keine Aussage dazu machen.
Geht man diesem Resultat auf den Grund, dann findet man folgende Möglichkeiten: Wer seine Kosten nicht decken kann, hat entweder zu hohe Kosten oder einen zu geringen Umsatz oder sogar beides. Überhöhte Kosten liegen vermutlich beim Großteil der Energieberater nicht vor, denn teuere Mieten für Büroräume, die Unterhaltung eines Fuhrparks oder hohe Personalkosten sind wohl eher eine Ausnahme. Also bleibt der Umsatz, der offenbar bei vielen Energieberatern zu wünschen übrig lässt.
Kaum zu glauben, dass so viele Energieberater so wenig verdienen, während die Energiewende das Thema Nummer eins in Deutschland ist. Woran liegt es: an fehlenden Aufträgen oder an nicht auskömmlichen Honoraren? Ist die Situation Fremdeinflüssen wie gesetzlichen oder förderpolitischen Rahmenbedingungen geschuldet oder trägt die Energieberater-Branche eine Mitschuld dabei?
Ein Leser schrieb uns dazu: „Mit Verwunderung lese ich das Zwischenergebnis Ihrer Monatsumfrage. Die überwältigende Mehrheit der Energieberater meint, dass die eigene Tätigkeit nicht gewinnbringend sei. Wie kann so etwas sein? Wovon leben die Kollegen Energieberater denn? Gehören die Energieberater alle oder fast alle zur „Generation Erben“? Dann sollten sie die Tätigkei ...