Nicht belüfteten Flachdächern mit voll ausgedämmter Konstruktionsebene eilt der Ruf voraus, dass sie wenig schadenstolerant und damit risikobehaftet sind. Diese Erfahrung stammt aus einer Zeit, in der jede Dachkonstruktion mit einer kompakten Schichtenfolge ohne Lüftungsebene innen wie außen mit dampfsperrenden Bauteilschichten versehen wurde, getreu dem Motto: „Dicht ist gut – noch dichter ist besser.“
Hintergedanke dieser Einschätzung war die Ansicht, dass Feuchtigkeit, die gar nicht erst in das Bauteil gelangen könne, auch nicht wieder heraustrocknen müsse. Die Praxis zeigte jedoch, dass gerade diese Dicht-dicht-Bauteile durchaus zu Bauschäden führen, die auf Durchfeuchtungen zurückzuführen sind. Gelangte – entgegen allen Annahmen – doch Feuchte in die Konstruktion, zum Beispiel durch unvermeidbare Restleckagen oder durch Flankendiffusionsvorgänge, kam es mangels Rücktrocknung zu einer sukzessiven Anreicherung des Feuchtegehalts in der Konstruktion zwischen den dampfsperrenden Schichten, die schließlich tragende Bauteile schädigte, wenn nicht gar in ihrer Funktion unbrauchbar machte (Abb. 1). Denn speziell Holzbauteile reagieren auf dauerhaft hohe Feuchte sehr empfindlich.
Bei entsprechender Bemessung ist es heute unter Berücksichtigung der äußeren Einwirkungen indes ohne Weiteres möglich, zuverlässig funktionierende unbelüftete Flachdächer zu planen. Bei fachgerechter Ausführung bleiben die Feuchtegehalte relevanter Bauteilschichten (Holzwerkstoffplatten oder Holzschalungen) in der tragenden Konstruktion im unkritischen Rahmen.
Aufdämmen oder Ausdä ...
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