Ein denkmalgeschütztes Anwesen hatte die Familie Blaich nicht von vornherein im Sinn, als sie beschloss, sich ein Haus zu kaufen und die Wohnung im schwäbischen Eberdingen dafür aufzugeben. Irgendwie blieben sie jedoch bei ihrer Suche an dem viele Jahre unbewohnten Streckgehöft in Mühlacker-Mühlhausen hängen, das zuletzt nur zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt worden war. Das schiefe Fachwerk, schräge Decken, die verschachtelten Räume zwischen den Sandsteinmauern und auch die landschaftlich reizvolle Lage unweit des Klosters Maulbronn hatten wohl gewisse Reize und vor allem die Phantasie angesprochen, dass sich aus dem 450 Jahre alten Eckgebäude an einer Kreuzung mitten im Dorf etwas Schönes und zu der Familie Passendes zaubern ließe. Es war zu spüren: Das Haus lag im Dornröschenschlaf und hatte weitaus mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick schien. Der grün gestrichene Sockel, funktionale Anbauten, misslungene Modernisierungen wie die geflieste Steintreppe von der nicht unterkellerten Eingangsebene zum Obergeschoss waren denn auch eher abtörnend denn einladend, und dass das im Verfall begriffene Anwesen auch noch unter Denkmalschutz stand, hatte sich zu Anfang nicht so ganz erschlossen.
Familie Blaich hat sich trotzdem oder gerade deswegen entschlossen, den Kauf zu tätigen und sich dann viele Gedanken um den richtigen Weg und das passende Konzept für die Restaurierung gemacht – das war nämlich von Beginn an das selbst gesteckte Ziel: So viel wie möglich von der originalen Substanz des Fachwerkhauses und damit auch seinen ursprünglichen Charme zu bewahren – viel mehr noch, ihn mit d ...
