In Deutschland war 2014 das wärmste bisher registrierte Jahr seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Acht der zehn wärmsten Jahre in diesem Zeitraum wurden ab 1999 beobachtet (s. Abb. 1). Global führt 2015 die Liste der wärmsten bisher registrierten Jahre an. Über die Jahre gesehen stieg die Anzahl der Hitzetage 1 und Tropennächte 2 pro Jahr kontinuierlich an, während die Tage mit Schneedecke seit 1881 deutlich abnahmen. Der Deutsche Wetterdienst beobachtet zudem eine Umverteilung der Niederschläge innerhalb des Jahres: Trotz einer Zunahme an konvektiven Ereignissen wie Gewitter oder Starkregen wurden die Sommer zunehmend trockener, während die Niederschläge in den Wintermonaten deutlich zunahmen.
Dies sind nur einige Phänomene, die darauf hindeuten, dass sich innerhalb des Klimasystems 3 Veränderungen abspielen, die auch Deutschland betreffen.
Temperaturänderung in ungewöhnlich kurzer Zeit
Klimaveränderungen hat es im Lauf der Erdgeschichte schon immer gegeben. Die letzte Kaltzeit, das sogenannte Letzte Glaziale Maximum (LGM), ging vor ungefähr 20 000 Jahren zu Ende. Rekonstruktionen aus sogenannten Proxydaten 4 wie Eisbohrkernen, Sedimenten oder Baumringen lassen darauf schließen, dass beim Übergang von dieser Kaltzeit zur gegenwärtigen Warmzeit ebenfalls gewaltige Veränderungen im Klimasystem vor sich gingen: Am Höhepunkt des LGM lagen große Teile Nordamerikas unter einem bis zu 4 km dicken Eispanzer. Auch Skandinavien und der Norden Englands waren mit Eis bedeckt. Dadurch lag der Meeresspiegel so tief, dass die britischen Inseln von Europa zu ...