Der seit 1995 tendenziell anhaltende Rückgang im Wohnungsneubau scheint im Jahr 2009 seine Talsohle erreicht zu haben. Für das Gesamtjahr 2010 ist mit einem moderaten Anstieg des Wohnungsneubaus und damit einer langsamen Erholung der Neubauaktivität zu rechnen. Dies zeigt der von der KfW Bankengruppe regelmäßig exklusiv für die Wirtschaftswoche berechnete KfW-Indikator Eigenheimbau. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat der Indikator um 2 Prozentpunkte zugelegt, sodass der Aufwärtstrend, der seit Mitte vergangenen Jahres zu beobachten ist, anhält.
Günstige Bedingungen zum Bauen
Sowohl der solide Anstieg im bisherigen Jahresverlauf als auch das anhaltend günstige makroökonomische Umfeld mit niedrigem Zinsniveau und rückläufiger Arbeitslosigkeit sprechen dafür, dass die realen Wohnungsbauinvestitionen 2010 insgesamt höher ausfallen werden als 2009. Die amtlichen Indikatoren deuten ebenfalls auf eine allmähliche Erholung beim Wohnungsneubau hin. Die Anzahl der Baugenehmigungen für neu zu errichtende Wohnungen lag in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 6,4 % über der Summe der Baugenehmigungen von Januar bis Juli 2009.
„Neubau deckt den Bedarf nicht“
Für das Gesamtjahr 2010 rechnet die KfW daher mit einem moderaten Anstieg des Neubauniveaus auf 146.000 Wohnungen. Gleichzeitig warnt die KfW, dass das derzeitige Niveau des hiesigen Wohnungsneubaus den auch zukünftig weiter steigenden Bedarf, insbesondere an alters- und energieeffizientem Wohnraum, nicht befriedigen kann. Ohne deutliche Steigerung der Neubauaktivität werde sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt zunehmend vergrößern. GLR
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