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BAUMARKT

Bautätigkeit: Dominante Rolle für Gebäudebestand

Investitionen in bestehende Gebäude dominieren nach wie vor die Bautätigkeit in Deutschland. Das gesamte Bauvolumen betrug im Jahr 2014 rund 330 Mrd. Euro. Davon flossen 188,5 Mrd. Euro in die Erhaltung und Modernisierung des Gebäudebestands. Im Wohnungsbau entspricht dies über 70 % aller dort investierten Mittel. Das geht aus dem Bericht zur Lage und Perspektive der Bauwirtschaft hervor, den das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ( BBSR ) vorgelegt hat. Der Bericht stützt sich auf Berechnungen zum Bauvolumen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sowie eigene Erhebungen.

Wohnungsbau bleibt wesentliche Stütze des Wachstums

„Wir erwarten, dass sich die positive Entwicklung der Investitionen im nächsten Jahr fortsetzen wird. Die Rahmenbedingungen wie eine gute Arbeitsmarktlage, steigende Einkommen und niedrige Kreditzinsen sind stabil. Der Wohnungsbau wird eine wesentliche Stütze des Wachstums bleiben“, sagt BBSR-Direktor Harald Herrmann. „Die Zuwanderung wird die Nachfrage nach Wohnraum weiter erhöhen. Dies wird auch den Bedarf nach Renovierungen und somit die Bauleistungen in den Gebäudebeständen verstärken. Das Ausbaugewerbe dürfte davon profitieren.“

Bestandsinvestitionen sind überwiegend Teilsanierungen

Das Gros der Bestandsinvestitionen (85 %) entfiel im Jahr 2014 auf Teilsanierungen. Insgesamt wurden 100 Mrd. Euro dafür aufgewendet. Vollmodernisierungen spielen hingegen im Wohnungsbau weiterhin eine untergeordnete Rolle. Im vergangenen Jahr wurden etwa 7 Mrd. Euro in eine umfassende Modernisierung investiert. Dies entspricht 6 % der Bestandsmaßnahmen im Wohnungsbau.

Weniger Geld für die energetische Ertüchtigung

Rückläufig sind hingegen die Investitionen in die energetische Ertüchtigung von Wohngebäuden. Diese sind dem Bericht zufolge gegenüber 2010 um 16 % gesunken. Mehr als ein Viertel der Sanierungsmaßnahmen im Wohnungsbau waren 2014 energetisch bedingt. Als ein Grund für den Rückgang werden zurückgehende Maßnahmen an der Gebäudehülle genannt. Angesichts sinkender Energiepreise lassen sich Investitionen in die energetische Sanierung weniger schnell amortisieren.

Im Nichtwohnbereich wird anders investiert

Während beim Wohnungsbau die Vollmodernisierungen eine untergeordnete Rolle spielten, hatten im Nichtwohnbereich die umfassenden Sanierungen in 2014 mit fast 28 % einen deutlich höheren Anteil zu verzeichnen. 30 % aller Bestandsmaßnahmen waren zudem energetisch bedingt. Der öffentliche Bau spielt dabei eine herausragende Rolle. Vergleichsweise gering war hingegen der Anteil, der auf die energetische Sanierung von Industriegebäuden entfiel. GLR