Durch die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien kommt es im Stromnetz zu Schwankungen, die kompensiert werden müssen. Um die Stromspitzen und -täler künftig zu glätten, wurden verschiedene Normungsvorhaben angestoßen. Über die Entwicklung beim intelligenten Stromnetz und die Wechselwirkungen mit den gebäudetechnischen Anlagen und Systemen sprach die Redaktion mit Karl-Heinz Belser, Leiter des technischen Ausschusses im VDMA-AMG 1 und Regionalleiter Building Systems der Johnson Controls Systems & Service GmbH, Niederlassung Stuttgart. Das Gespräch führte Wolfgang Schmid, Fachjournalist für Technische Gebäudeausrüstung, München.
Herr Belser, wo stehen wir heute in der Entwicklung des intelligenten Stromnetzes?
Aus meiner Sicht sind wir noch in der Phase der Definition. Auslöser war ja das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Die garantierten Einspeisevergütungen haben dazu geführt, dass sehr viel in Photovoltaik und Windenergie investiert wurde, besonders von Privatleuten. Diese Energie fällt sehr volatil an, steht also nicht planbar zur Verfügung. Dadurch kommt es im Stromnetz sowohl zu ungeplanten Erzeugungsspitzen als auch zu einem kaum vorhersehbaren Strommangel, der durch Regelenergie kompensiert werden muss. Alle an der Erzeugung, Verteilung und am Verbrauch von Strom beteiligten Gruppen sind jetzt gefordert, Maßnahmen zur Glättung von Stromspitzen und Stromtälern in Abhängigkeit des Stromangebotes zu ergreifen. Dazu wurden verschiedene Normungsvorhaben angestoßen, zum Beispiel bei der DKE 2, um die Normung rund um das intelligente Stromnetz voranzutreiben. Auch der Fachverband VDM ...