Wer die betriebliche Energieberatung zu seinem Wirkungsfeld zählt, stößt irgendwann auf den Kompressor: Ein gelber oder blauer Kasten, der in einer oft staubigen Kammer großen Lärm verursacht. Nicht zu Unrecht wittert der Energieberater hier einen größeren Energieverbraucher und forscht nach Anwendungsbereichen, technischen Daten, der Laufzeit und Aufzeichnungen über den Stromverbrauch. Bei der Frage nach den Anwendungen wird er auf Montagewerkzeuge, Druckluftpistolen usw. verwiesen, die über die gesamte Produktion verteilt sind, sodass das vorher unscheinbare Druckluft-Verteilnetz nun ins Auge fällt. Wer nach energetisch relevanten Daten für den Kompressor sucht, wird aber längst nicht immer fündig, denn in vielen Fällen ist die Druckluft schlecht dokumentiert. Dagegen ist die Aussage „wenn der Kompressor ausfällt, steht unsere Produktion“ keine Seltenheit. Es gibt also genug Gründe, sich einen Überblick über das Thema Druckluft zu verschaffen. In der Industrie werden etwa 7 % des Stromverbrauchs für Druckluft aufgewendet, das entspricht ca. 16 Millionen MWh pro Jahr. Dabei ist der Druckluftanteil im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistung noch nicht berücksichtigt.
Die Aspekte der Druckluftversorgung reichen von der Erzeugung und Aufbereitung über die Verteilung bis hin zur Anwendung sowie der Nutzung und Organisation (Abb. 1). Mit einem oder mehreren Kompressoren, die auch auf verschiedene Standorte verteilt sein können, wird die Druckluft erzeugt und anschließend mit Abscheidern, Drucklufttrocknern und Filtern für die jew ...