Der Ausstoß von Feinstaub, Ruß und organischen Kohlenwasserstoffen ist bei Holz-Pelletheizkesseln messtechnisch belegt sehr gering. Allerdings nicht immer für die Publikumsmedien. Trotz Aufklärung durch Branchenverbände, Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt wittern sie mit schöner Regelmäßigkeit „den“ Knüller. Offensichtlich erscheint es dann attraktiver die Lösung und nicht das Problem zu verdammen.
Dreckschleuder-Theorie
„Sie [Holzpellet-Heizkessel] werden gern als umweltfreundlich dargestellt, weil bei der Verbrennung kaum noch CO2 entweicht […]. Doch an Stelle von CO2 pusten sie einen regelrechten Schadstoffcocktail in die Luft.“ So versuchte beispielsweise im Januar die ARD-Sendung Plusminus ihre Zuschauer vom Zappen mit dem Beitrag „Pellet-Heizungen: Wo liegen die Gefahren?“ abzuhalten.
Im weiteren Verlauf wurde eine für unbedarfte Zuschauer durchaus plausibel klingende und von wissenschaftlicher und amtlicher Seite im Originalton bestätigte Dreckschleuder-Theorie zusammengeschnitten. Dass die Aussagen dezentraler, manueller Holzverbrennung und nicht automatisch beschickten Holzpellet-Heizungsanlagen galt, war nicht mehr oder nur (noch) für Fachleute zu erkennen – und die Sau durchs Dorf getrieben. „Eine überzeugende Alternative zu herkömmlichen Heizungen jedenfalls scheinen Pelletanlagen nicht zu sein.“
Geringtoxischer Feinstaub
Für die Holzverbrennung zur Beheizung von Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung sind Holzpellet-Heizkessel die momentan beste Technik. Die automatische Zuführung eines genormten Brennstoffs, die gute Regelbarkeit der Leistung und die vom Verbrennungsergebnis abhängige Luftmenge sorgen für einen kontrollierten, saubere Verbrennung.
Dabei entstehen unvermeidlich geringe Mengen Feinstaub, insbesondere aufgrund der im Holz vorkommenden Mineralien. Denn der Feinstaub besteht hier überwiegend aus Kaliumchlorid und Kaliumsulfat. Untersuchungen von PD Dr. Thomas Nussbaumer vom Schweizer Ingenieurbüro Verenum haben zudem gezeigt, dass die Zelltoxizität von Feinstaub aus einer Holzpellet-Feuerung mindestens fünfmal geringer als die von Dieselruß ist.
Kein Feinstaubproblem
Selbst wenn die Toxizität unberücksichtigt bleibt. Auch mengenmäßig gibt es kein Feinstaubproblem bei Holzpellets: Alle etwa 70.000 in Deutschland Ende 2006 in Betrieb befindlichen Holzpellet-Heizkessel tragen weniger als 0,1% zur Gesamtfeinstaubbelastung in Deutschland bei. Das heißt, selbst wenn alle Öl- und Gas-Heizkessel in Deutschland durch Holzpellet-Heizkessel ersetzt würden, läge der Anteil an den Gesamtfeinstaubemissionen bei ca. 15%.
Bezogen auf einzelne Kessel dürfte es zudem schon bald noch sauberere Ausführungen als Standard geben: Die ersten Holzpellet-Brennwertheizkessel haben bereits gezeigt, dass bei der Kondensation auch ein Teil des Feinstaubs abgeschieden wird. GLR
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