“Herzlich Willkommen bei Ihrem neuen Energielieferanten!“ und “Hiermit bestätigen wir Ihnen die Kündigung Ihres aktuellen Energievertrages!“ — viele Verbraucher werden von solchen Schreiben überrascht. Haben sie doch ihres Wissens nach keinen neuen Strom- oder Gasvertrag abgeschlossen, geschweige denn ihren aktuellen Vertrag gekündigt. Diesem Problem möchten Experten des Marktwächters Energie der Verbraucherzentralen und des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auf den Grund gehen. Dafür bitten sie um die Hilfe von Betroffenen: Verbraucher werden gebeten, ihre Erfahrungen zu schildern und die dazugehörigen Unterlagen einzusenden.
Beschwerden über untergeschobene Verträge für Strom- und Gaslieferungen sind in den Beratungen der Verbraucherzentrale sehr häufig. Meist sind an diesem Vorgang Vermittler beteiligt, welche die Betroffenen direkt ansprechen – entweder telefonisch oder an der Haustür. In einem vermeintlich unverbindlichen Gespräch fragen die Vermittler entscheidende Informationen ab, z.B. den aktuellen Stromlieferanten oder die Zählernummer. Mit diesen Informationen können die Vermittler dann ohne Wissen und Einverständnis der Kunden einen Vertragswechsel in die Wege leiten. Wenige Tage nach diesem Gespräch gratuliert dem Verbraucher ein unbekannter Lieferant per Post zum gerade abgeschlossenen Stromvertrag, während der alte Stromanbieter die Kündigung bestätigt. Besonders ärgerlich ist, dass es den Betroffenen ohne Rechtsbeistand oftmals gar nicht möglich ist, diesen Vorgang wieder rückgängig zu machen. Die Experten des Marktwächters Energie untersuchen nun die aktuelle Praxis bei solchen ungewollten Anbieterwechseln.
Untersuchung soll klären, wie Vermittler vorgehen
Mit Hilfe einer Umfrage zu untergeschobenen Verträgen für Strom- und Gaslieferungen soll die Problematik untergeschobener Verträge genauer analysiert werden. Dabei möchte der Marktwächter Energie insbesondere herausfinden, wie die Vermittler vorgehen und welche Strategien und Methoden sie genau anwenden. Außerdem soll die Umfrage zeigen, welche Regelungen sich die unseriösen Vermittler zunutze machen und wie Verbraucherinnen und Verbraucher in Zukunft besser geschützt werden können.
Betroffene, denen ohne ihr Wissen ein Vertrag für Strom- oder Gaslieferungen untergeschoben wurde, die also ungewollt ihren Energielieferanten gewechselt haben, sind aufgerufen, dem Marktwächter Energie ihren Fall zu schildern. Unter marktwaechter.de/untergeschobene-vertraege können sie sich online an der Befragung beteiligen und ihre Fallbeschreibung einsenden.
Hinweis: Die Marktwächter können leider nicht auf individuelle Fälle eingehen. Sie empfehlen Betroffenen, sich für eine persönliche Beratung an eine Verbraucherzentrale in ihrer Nähe zu wenden.