Die lokalen Energieversorger haben ihre Preisänderungen bis inklusive Juni 2016 vorgelegt. Eine Auswertung des Verbraucherportals Verivox hat ergeben, dass für viele Verbraucher seit Beginn des Jahres Strom teurer geworden ist. Die Gaspreise sind zum Ende der Heizperiode dagegen etwas gesunken.
Strompreise steigen
239 von 834 Grundversorgern haben seit Jahresbeginn die Preise um durchschnittlich rund 3 % erhöht bzw. erhöhen sie im ersten Halbjahr. Dem stehen im gleichen Zeitraum 79 Versorger mit Preissenkungen gegenüber.
Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom, in dem Angebote der örtlichen Grundversorger und überregionaler Anbieter berücksichtigt werden, lag im Dezember 2015 bei 1098 Euro für 4000 kWh Strom. Aktuell ist dieser Wert auf 1113 Euro angestiegen, was einer Erhöhung von rund 1,4 % entspricht.
„Im Bereich Strom erwarten wir für private Verbraucher auch in Zukunft keine Entlastung“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Die Großhandelspreise sind zwar schon lange im Sinkflug, dafür verursachen Ausbau und Betrieb der Stromnetze zusätzliche Kosten.“
Gaspreise leicht gesunken
Erhöhungen der Gaspreise haben für das erste Halbjahr nur 24 von 709 Grundversorgern angekündigt. Sie liegen im Durchschnitt bei rund 4 %. Demgegenüber stehen 318 Preissenkungen um durchschnittlich 5 %.
Im bundesdeutschen Durchschnitt wirken sich diese Preisänderungen nur geringfügig aus. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Gas stand im Dezember 2015 für 20.000 kWh Gas bei 1276 Euro. Derzeit liegt er bei 1252 Euro, eine Senkung von knapp 2 %.
„Das Absinken der Gaspreise im Großhandel kommt nicht flächendeckend und nicht automatisch bei den Verbrauchern an“, beobachtet Jan Lengerke. „Der Spielraum, den manche Gasanbieter bei der Preisgestaltung gewonnen haben, zeigt sich jedoch bei den großen Preisunterschieden zwischen den einzelnen Versorgern.“