Laut einer Umfrage des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) planen 27 % der unabhängigen Planungsbüros in diesem Jahr Personal neu einzustellen.
60 % werden ihren Personalstamm halten und im Rahmen der normalen Fluktuation auf Personalsuche gehen.
Das werde vielen nicht leicht fallen, erläuterte VBI-Hauptgeschäftsführer Klaus Rollenhagen: „66 % der von uns befragten Ingenieurunternehmen können vakante Stellen nicht schnell mit der nötigen Qualifikation besetzen, im Bereich der Technischen Ausrüstung sind es sogar 77 %. Uns fehlen gestandene Planer ebenso wie Jungingenieure. Die Ingenieurlücke belastet die unabhängigen Planungsbüros mittlerweile deutlich.“
Aufgrund der anhaltend guten Auftragslage in vielen Planungsbüros ist mit einer weiteren Verschärfung der Situation auf dem Arbeitsmarkt 2011 zu rechnen. Zwar steigen nach Angaben der Bauindustrie die Immatrikulationszahlen im Bauingenieurwesen wieder an, die geringen Studienanfängerzahlen der Vorjahre werden sich aber noch mindestens drei Jahre auf den Markt negativ auswirken.
Rollenhagen: „Derzeit ringt die Branche um die besten Köpfe. Schon jetzt sagen uns 9 %, dass sich ihre Wettbewerbssituation durch Abwerben von Personal verschlechtert habe. Die Planungsbüros müssen in die Lage versetzt werden, marktgerechte Gehälter zu zahlen, sonst finden sie kaum Nachwuchs.
Gleichzeitig appellieren wir an die Hochschulen, die hohen Abbrecherquoten im Bauingenieurwesen deutlich zu senken.“