Im vor Kurzem veröffentlichten Themenheft Klimawandel zeigen das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen und das Landesamt für Umwelt Klimaentwicklungen von 1881 bis heute auf. Demzufolge liegt die Jahres-Durchschnitts-Temperatur für Rheinland-Pfalz seit Ende des 19. Jahrhunderts mit 1,5 Grad um 0,1 Grad höher als der Rest Deutschlands im Durchschnitt.
Durchschnittlich 20 Sommertage mehr als im Jahr 1951
Die Anzahl der Sommertage, an denen mindestens 25 °C erreicht werden, ist seit 1951 um rund 20 Tage pro Jahr angestiegen – wohingegen die Frosttage im gleichen Umfang abgenommen haben. Im landesweiten Mittel gibt es etwa 40 Sommertage pro Jahr, jedoch existieren große regionale Unterschiede: Im Oberrheingraben sind es sogar bereits heute ca. 60 Sommertage.
Längere Vegetations-Zeiten und Trocken-Perioden im Sommer
Aber nicht nur die Temperatur steigt an, auch die Niederschlagsmenge hat zugenommen - seit Ende des 19. Jahrhunderts ganzjährig um rund 10 %. Aktuelle Forschungs-Ergebnisse deuten auf intensivere Starkregen-Ereignisse bei höheren Temperaturen hin, wie sie in diesem Jahr oder in 2016 beobachtet wurden. In der Natur lassen sich die Auswirkungen des Klimawandels direkt beobachten. Die Vegetations-Periode in Rheinland-Pfalz setzt je nach Region um ein bis zwei Wochen früher ein und dauert entsprechend länger an. Das heißt jedoch nicht, dass die Landwirtschaft davon nur profitiert: Die Trockenheit des letzten Sommers hat zu dramatischen Ernte-Ausfällen geführt.
Klimaschutzziele nur mit Kohleausstieg erreichbar
„Die zusammengeführten Daten für Rheinland-Pfalz sind alarmierend und zeigen, dass wir unsere Klimaschutzmaßnahmen konsequent weiterführen müssen – auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene. So werden wir im Frühjahr 2019 den Schwerpunkt auf die Themen Klimaschutz und Energiewende legen und hier konkretes Engagement und Aktivitäten auf den verschiedenen Handlungsebenen vorstellen. Mit unserem Klimaschutzgesetz und unserem Klimaschutzkonzept haben wir unser Klimaschutzziel fest im Blick: Wir arbeiten für ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz bis 2050. So konnten wir die Treibhausgas-Emissionen bereits um 37 % im Vergleich zu 1990 senken. Damit ist unser 40-%-Ziel bis 2020 für Rheinland-Pfalz in greifbarer Nähe. Unsere internationalen und nationalen Klimaschutzziele können wir jedoch nur gemeinsam erreichen, wenn endlich der Kohleausstieg eingeleitet wird“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken auch im Hinblick auf die große Demonstration gegen die Wald- und Naturzerstörung für den klimaschädigenden Braunkohle-Abbau am Wochenende im Hambacher Forst. Klar sei: Die Zeit drängt. Beim Thema Klimaschutz ist es fünf vor zwölf, die aktuellen Warnungen des Weltklimarates müssen politisch umgesetzt werden, forderte Höfken abschließend.