Der TÜV Rheinland und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE untersuchen, wann eine Solaranlage zum Brandauslöser werden kann. Dafür werteten sie unter anderem eine Online-Umfrage aus.
"Die Entstehung von Lichtbögen zu vermeiden, ist ein wesentlicher Bestandteil beim Schutz vor Brand durch PV-Anlagen", erklärt Projektkoordinator Florian Reil vom TÜV Rheinland. Getrennte Steckverbindungen oder defekte Lötkontakte können Auslöser für einen solchen Kurzschluss sein. Ist die Anlage bereits in Brand, können durch die Feuerhitze Kabelisolierungen schmelzen und mit offenen Metallteilen in Kontakt treten. Es kann zu Spannungsüberschlag kommen, dem sogenannten Lichtbogen.
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE fragte der TÜV Rheinland in einer Online-Umfrage Details zu Schäden und Zwischenfällen in Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen ab. In den meisten der bisher ausgewerteten Fälle waren mangelhafte Produkte oder eine nicht fachgerechte Installation Brandauslöser. Fehler beim Blitzschutz, der Leitungsverlegung oder unzureichende Haftverbindungen von Löt-, Klemm- oder Schraubkontakten erhöhen das Risiko, dass sich Lichtbögen bilden. Neben kritischen Kontaktstellen innerhalb der Anlage spielen auch die verwendeten Werkstoffe eine entscheidende Rolle. Wichtig bei der Auswahl des Materials für PV-Anschlussdosen ist etwa, in welchem Ausmaß dieses nach einer Lichtbogenbildung selbstständig weiter brennt, wie die Flammen sich ausbreiten und wie das Abtropfverhalten ist.
Um die Brandsicherheit zu erhöhen, kann der Einsatz von Lichtbogendetektoren hilfreich sein, die Lichtbögen frühzeitig erkennen und die betroffenen Strings abschalten. Reil: "Hierbei fehlt es gegenwärtig jedoch an umfassenden Anforderungen und Normregelwerken für diese Geräte, die wir aber unter anderem innerhalb des Projektes erarbeiten." Neben Forschungen zur Brandvermeidung ist die aktive Bekämpfung von Bränden Thema des Forschungsprojektes.
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