Über 80 Wissenschaftler und Klimaexperten diskutierten über die ersten Zwischenergebnisse des Forschungsprogramms Herausforderung Klimawandel Baden Württemberg.
„Die notwendigen Anpassungen an die klimatischen Veränderungen müssen vorangetrieben werden, um die Folgen für Mensch, Umwelt und Natur zu mildern. Es gibt allerdings noch einen erheblichen Forschungsbedarf über die konkreten Auswirkungen des Klimawandels in dieser zeitlichen Perspektive." Dies erklärte Umweltministerin Tanja Gönner in Karlsruhe anlässlich der Eröffnung des Statusseminars zum Forschungsprogramm Herausforderung Klimawandel Baden-Württemberg.
Bisherige Klimaprognosen gingen für Baden-Württemberg bis 2050 von einer weiteren Zunahme der Jahresmitteltemperatur um 0,5 bis über ein Grad aus. Für die Zeit danach erwarten Klimaforscher eine noch dynamischere Entwicklung. Eine wichtige Frage ist aber, wie es sich bis zum Jahr 2020 oder 2030 entwickelt? Über diese Übergangszeit gibt es nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse. Zur Beantwortung der Fragen werden derzeit in einem bundesweit einzigartigen Forschungsprojekt beim Karlsruher Institut für Technologie erstmals auf der Grundlage verschiedener Szenarien globaler Klimamodelle in einem kleinräumigen Raster von nur sieben Kilometern Maschenweite die Entwicklungen für Baden-Württemberg simuliert. Die Vorausrechnungen sollen regionenbezogen Aufschluss über die klimatischen Veränderungen in nächsten Jahrzehnten liefern. Nach den ersten vorliegenden Daten müsse schon in den kommenden Jahren mit einer Zunahme von Steigungsregen im westlichen Schwarzwald bis hinauf in die Höhenlagen im Winter gerechnet werden. Gleichzeitig werde in den Gipfellagen das Sturmrisiko wachsen. In tieferen Lagen und im Osten des Landes werde es dagegen windärmer und im Sommer trockener werden. Die Ergebnisse bestätigen die bisherigen Prognosen. „Wir bekommen jetzt erstmals konkrete und detaillierte Angaben über die zu erwartenden Veränderungen in den einzelnen Regionen des Landes", so Gönner. Durch die aktuellen Zahlen zu den global weiter gestiegenen CO2-Emissionen werde die Notwendigkeit, den Klimaschutz voranzubringen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, erneut verdeutlicht. Aber auch die Anpassung an den Klimawandel dürfe nicht vernachlässigt werden.
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