Um 1,6 % hat sich in Deutschland der Energieverbrauch in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 6821 Petajoule verbraucht.
Zum Anstieg trugen die kühlere Witterung zum Jahresbeginn, der diesjährige Schalttag, das anhaltende Wirtschaftswachstum sowie der Bevölkerungszuwachs bei. Gedämpft wurde der Anstieg durch zusätzliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz, teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf Basis vorläufiger Berechnungen mit. Zunahmen beim Öl- und Erdgasverbrauch sowie bei den erneuerbaren Energien standen Rückgänge bei der Stein- und Braunkohle sowie bei der Kernkraft gegenüber.
Der Mineralölverbrauch erhöhte sich im 1. Halbjahr insgesamt um rund 4 %. Beim Dieselkraftstoff gab es ein Plus von 8 %, der Verbrauch von Ottokraftstoff nahm um knapp 1 % zu und der Verbrauch an Flugkraftstoff stieg um knapp 4 %. Der Absatz von leichtem Heizöl verzeichnete einen Zuwachs von 9 % gegenüber den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.
Der Erdgasverbrauch lag mit knapp 7 % im Plus. Hauptgründe für den kräftigen Zuwachs waren der höhere Einsatz in der Stromerzeugung sowie die kühlere Witterung in den Monaten Januar, März und April. Der Erdgasverbrauch der Industrie lag in etwa auf Vorjahresniveau.
Der Verbrauch an Steinkohle lag im 1. Halbjahr 2016 knapp 2 % niedriger als im Vorjahreszeitraum. Während der Einsatz in der Stromerzeugung zugunsten der erneuerbaren Energien um etwa 3 % zurückging, blieb der Verbrauch der Stahlindustrie nahezu unverändert. Der Verbrauch von Braunkohle sank gegenüber den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres um 1,6 %. Die Stromerzeugung aus Braunkohle verminderte sich wegen einer niedrigeren Kraftwerksverfügbarkeit in etwa der gleichen Größenordnung. Bei der Kernenergie kam es zu einem Minus von rund 15 %.
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2016 um 2,8 %. Die Windenergie legte um 8 % zu. Die Solarenergie verzeichnete dagegen ein Minus von 4 %. Bei der Biomasse kam es zu einem Plus von 2 %.