Hauseigentümer, die zukünftig ihre Eigenheime energetisch dämmen und eine neue Heizung einbauen, können sich vermutlich schon bald über eine neue Zuschussquelle freuen.
Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) des Umweltbundesamtes (UBA) hat einen Projektentwurf des Landesinnungsverband Schornsteinfegerhandwerk Hessen (LIV) befürwortet. Das Projekt sieht vor, dass sich Gebäudeeigentümer ihre durch Sanierung eingesparten CO2-Mengen zertifizieren lassen können. Die Zertifikate werden gesammelt und beim Zustandekommen einer handelbaren Menge im Rahmen des Emissionshandels verkauft. Die Erlöse werden dann wieder an die Hauseigentümer zurück geführt. Der Preis für CO2 liegt derzeit bei zirka 15 Euro pro Tonne, Experten sagen für die Zukunft eine deutliche Preissteigerung voraus. Dankbare Abnehmer wären beispielsweise Stromerzeugungsunternehmen, welche durch die Zertifikate der Hauseigentümer ihre CO2-Minderungsverpflichtungen zumindest teilweise decken könnten. Die Industrieunternehmen würden somit indirekt die Wärmedämmung von Bestandsgebäuden finanzieren. Beim hessischen Schornsteinfegerverband freut man sich über diesen Etappensieg. „Wir haben in den Reihen unserer Schornsteinfeger viele Gebäudeenergieberater, die schon lange mithelfen, die hohen CO2-Emissionen in Bestandsgebäuden, nämlich 40 Prozent der deutschen Gesamtmenge, zu reduzieren. Um noch mehr Anreize zum Energie sparen zu schaffen, entwickelten wir die Idee des Emissionshandels für private Haushalte“, so Hans-Werner Schech, Landesinnungsmeister des hessischen Schornsteinfegerverbandes. Nun gilt es, die nächste Hürde zu nehmen: Der Schornsteinfegerverband muss eine detaillierte Projektbeschreibung erarbeiten und diese von einer anerkannten Stelle (z.B. TÜV-Süd) prüfen lassen. Hierbei ist sicher zu stellen, dass nur CO2-Einsparungen zertifiziert werden, die aufgrund des Projektes generiert werden. „Wir werden auch diese Hürde meistern und die rechtliche Grundlage für einen Handel mit Zertifikaten durch Gebäudesanierungen
schaffen. Ich gehe davon aus, dass man uns Ende 2011 die Genehmigung erteilt,“ so Harry Kieper, Vorstand Technik des LIV. „Ob das Projekt dann angenommen wird, entscheiden die Gebäudeeigentümer und nicht zuletzt der Preis für die Tonnen CO2. Denn die Erlöse aus dem Emissionshandel tragen dazu bei, dass die erheblichen Kosten einer Gebäudesanierung gemindert werden.“ Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) sieht in dem Konzept großes Potential und fördert das Projekt.