Um Waren und Dienstleistungen im Wert von 1.000 Euro zu produzieren, wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 5,5 Gigajoule Primärenergie benötigt.
Kurz nach der Wiedervereinigung lag der Wert bei über 8 Gigajoule, berichtet die AG Energiebilanzen in ihren Berechnungen zur Entwicklung der Energieeffizienz in Deutschland. Seit 1990 hat sich damit die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz um fast ein Drittel verbessert. Im Jahresdurchschnitt der zurückliegenden 22 Jahre betrug der Effizienzzuwachs knapp 1,9 % pro Jahr. Er liegt damit noch deutlich unter der Zielvorstellung der Bundesregierung von 2,5 %.
Die privaten Haushalte steigerten ihre Energieeffizienz im vergangenen Jahr um knapp 6 %. Während der Einsatz von Brennstoffen um 7,4 % effizienter wurde, gab es beim Stromeinsatz nur eine Steigerung um 0,8 %. Um die Aussagekraft der Effizienzberechnungen zu erhöhen, berücksichtigt die AG Energiebilanzen den Einfluss der Witterung und den der Lagerbestandsveränderungen. Zwar hat sich die Energieeffizienz bei den privaten Haushalten seit 1990 um rund ein Viertel verbessert, der Jahresdurchschnittswert von 1,4 % liegt jedoch unter den Zuwächsen der anderen Sektoren und weist auf ein noch vorhandenes Effizienzpotential in diesem Bereich hin.
Im ausgesprochen heterogenen Sektor Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) verbesserte sich die Energieeffizienz im vergangenen Jahr um reichlich 10 %. Auch hier nahm die Effizienz beim Brennstoffeinsatz deutlich stärker zu als beim Stromeinsatz. Seit 1990 verbesserte der Bereich seine Energieeffizienz im Jahresdurchschnitt um 2,5 % und liegt damit in der Effizienzwertung der wichtigen Verbrauchssektoren auf Platz zwei hinter dem Verkehr.
Auch die Industrie verbesserte ihre Energieeffizienz im vergangenen Jahr. Im Gegensatz zu den anderen Verbrauchsbereichen lag der Schwerpunkt der Steigerung hier allerdings beim Strom. Die Effizienz der strombezogenen Anwendungen stieg um 7,9 %, die Gesamteffizienz verbesserte sich um 5,1 %. Ein Teil der Zuwächse kann Strukturveränderungen und Produktionsverlagerungen geschuldet sein. Im langjährigen Jahresdurchschnitt kommt die Industrie auf Effizienzverbesserungen von gut 1,5 %.
Der Verkehrsbereich konnte im vergangenen Jahr vorwiegend konjunkturbedingt nur einen geringen Effizienzzuwachs verbuchen. Im langjährigen Jahresdurchschnitt erzielt dieser Verbrauchsbereich jedoch Effizienzverbesserungen von 3 %.
Der aktuelle Bericht mit ist verfügbar unter
www.ag-energiebilanzen.de/?Effizienzindikatoren2011