Das Wohnungsunternehmen Luwoge hat ein Pilotprojekt gestartet: Im Null-Heizkosten-Haus zahlt man künftig keinen Cent Heizkosten. Die ersten Profiteure sind die Bewohner des Berner Wegs 24 bis 26 im Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide.
Technisch ist es längst bewiesen: Ein bestehendes Haus lässt sich zum Passivhaus modernisieren. Viel mehr stellt sich heute aber die Frage: Wie kann Wohnen im Passivhaus zu günstigen Preisen erreicht werden? Die Luwoge hat dazu ein Konzept für ein Niedrigstenergiehaus entwickelt, das Wohnen gleichzeitig erschwinglich und attraktiv machen soll. Schon nach wenigen Jahren lohnt sich die Modernisierung für die Mieter: Auch bei steigenden Heizölpreisen zahlen diese zukünftig eine konstante Warmmiete.
Wiedergeburt in neun Monaten
Innerhalb von neun Monaten verwandelt das Wohnungsunternehmen der BASF ein einfaches Mehrfamilienhaus aus den 70er Jahren in ein Null-Heizkosten-Haus, das die anfallenden Kosten für die Heizung selbst erwirtschaftet. Das Konzept: Neopor-Wärmedämmung (BASF-Marke), dreifach verglaste Fenster und ein abgestimmtes Heiz- und Lüftungssystem reduzieren den Heizenergiebedarf um das Sechsfache auf nur noch 20 kwh/(m²a). Aber auch für diesen Restwärmebedarf entstehen keine Kosten: Sonnenkollektoren auf dem Dach und an der Hausfassade gewinnen die Energie für Strom und Warmwasser.
Heizkörper gehören im Luwoge-Null-Heizkosten-Haus der Vergangenheit an: Eine in das Fensterglas integrierte Heizung erwärmt die Wohnung mit Strahlungswärme. Laut Luwoge ist der Energieaufwand bei höherer Behaglichkeit geringer als bei einer herkömmlichen Heizung. Kontrollierte Be- und Entlüftungsanlagen sorgen für ein angenehmes Klima in den 16 Wohnungen.
Bei der Modernisierung stellt sich die Luwoge einer weiteren Herausforderung: Das vierstöckige Mehrfamilienhaus wird komplett in bewohntem Zustand modernisiert. Technische Elemente werden in der gedämmten Außenwand angebracht, so dass der Wohnbereich von den Bautätigkeiten weitestgehend verschont bleibt. Zusätzlichen Komfort erhalten die Bewohner ebenfalls: 8m² große, vorgestellte Balkone. Die bisherigen Loggien werden verglast, dadurch entsteht zusätzliche Wohnfläche. Die Bäder werden komplett erneuert. GLR