Nach den kräftigen Zuwächsen in den Jahren 2021 und 2022 (+ 5,8 Prozent und + 3,0 Prozent) bleibt der europäische Bausektor wohl von einem Rückgang verschont. 2023 und 2024 stagniert der Markt, 2025 wächst er mit gut einem Prozent nur langsam. Zu den Impulsgebern zählen dabei die staatlichen Modernisierungshilfen im Hochbau, teils beträchtliche Investitionsbedarfe im Wohnungs- und Infrastruktursektor sowie die ab 2024 wieder deutlich positiveren wirtschaftlichen Aussichten.
„Der europäische Bausektor profitiert vor allem von der steigenden Baunachfrage in Frankreich, Spanien und Großbritannien. Dort liegen die Zuwächse zwischen zweieinhalb und knapp sieben Prozent. Insgesamt dürfte der Markt bis 2025 um rund 26 Milliarden Euro wachsen,“ erklärt Ludwig Dorffmeister.
Bauleistung nimmt in Deutschland 2023 nur schwach zu
Nach zwei verhaltenen Jahren wird die deutsche Bauleistung 2023 allenfalls schwach zunehmen. Immerhin dürfte der Nichtwohnhochbau nach der zurückliegenden Marktkorrektur im laufenden Jahr keine Einbußen mehr verzeichnen. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und nach dem Verdauen des Inflationsschocks legen der gewerbliche sowie der öffentliche Hochbau spätestens 2024 wieder zu.
Für 2025 prognostiziert die Marktanalyse, dass der Umfang der Baumaßnahmen an neuen und bestehenden Nichtwohngebäuden hierzulande um rund ein Prozent größer sein wird als 2022. Auch der Tiefbausektor dürfte angesichts des teilweise immensen Investitionsbedarfs ab 2024 wieder Fahrt aufnehmen und bis 2025 um insgesamt zwei Prozent wachsen.
Wohnungsbau nur noch 2023 im Plus
Dass der deutsche Bausektor im Zeitraum 2021 bis 2025 letztlich nur stagnieren wird, liegt am baldigen Auslaufen der langjährigen Aufwärtsentwicklung im Wohnungsbau. Der große Bauüberhang und die langen Projektrealisierungszeiten werden den Neubaumarkt zwar vorerst stabilisieren, ab 2024 dürften die Folgen der großen Zurückhaltung aufseiten der Projektentwickler, „Häuslebauer“ und Wohnungsunternehmen aber immer stärker durchschlagen. Die Prognose von Ludwig Dorffmeister lautet deshalb: „Für das laufende Jahr ist im Wohnungssektor, der ja auch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden umfasst, noch ein kleines Plus denkbar. Danach geht es bergab.“
Bereits für 2022 stellt das Statistische Bundesamt für die Monate bis November preisbereinigt deutliche Auftragsrückgänge fest. In den ersten elf Monaten des Jahres 2022 sanken die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe gegenüber dem Vorjahreszeitraum kalender- und preisbereinigt um 8,2 Prozent, während sie nominal um 6,6 Prozent stiegen. Quelle: BAU / destatis / pgl
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