Doch auch CDU und SPD messen die Befragten hohe Kompetenz bei. Deutlich schlechter schneiden CSU und FDP ab, noch schlechter schnitt die Partei Die Linke ab. Der AfD traut keiner der Befragten große Kompetenz für das Thema zu.
Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deneff: „Die Bundestagswahl ist für die Unternehmen sehr bedeutsam für ihr Energieeffizienzgeschäft. Die letzte Legislaturperiode hat sowohl deutliche Fortschritte als auch Verunsicherung beim Thema Energieeffizienz gebracht. So könnte etwa das schlechte Abschneiden der CSU auf die Rolle der bayerischen Regierung beim Scheitern der Steuerförderung für Haussanierer zurückzuführen sein. Die Programme der Parteien zur Bundestagwahl könnten noch deutliche Bewegung in das Stimmungsbild bringen – wenn es den Parteien gelingt, die Unternehmen von ihren Vorschlägen zu überzeugen.“
Reaktionen der Parteien
Mit den Ergebnissen konfrontiert reagierten Vertreter der FDP und der Grünen so:
- Michael vom Baur, Vorsitzender des Unterausschusses Energie im Bundesfachausschuss Wirtschaft und Energie der FDP antwortete, die Partei messe der Energieeffizienz hohe Bedeutung zu: „Die FDP strebt an, dass CO22-Emissionen weltweit und in allen Sektoren einen Preis bekommen. Dadurch lässt sich Klimaschutz effektiver, verursacherorientiert und ökonomisch vorteilhaft erreichen. Dabei sind alle gesellschaftlich akzeptierten Maßnahmen zur Verminderung von Treibhausgas-Emissionen einschließlich der Energieeffizienz für die FDP gleich wichtig (techologieneutral), die effektivsten und nutzerfreundlichsten werden sich am Markt durchsetzen.“ Weiter heißt es in der Reaktion: „Jeder Gewerbetreibende oder Immobilienbesitzer muss selbst entscheiden können, welche Maßnahmen er ergreifen möchte. Das mittlerweile in Deutschland entstandene Dickicht von Einzel-Zielen, Vorschriften, Ge- und Verboten und Richtlinien ist ineffizient, widersprüchlich und teilweise kontraproduktiv.“
- Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erklärte: „Energieeffizienz und Energiesparen sind unverzichtbar für Energiewende und Klimaschutz. Ich freue mich, dass viele Unternehmen uns Grünen in diesem Politikfeld vertrauen. Wir sehen dieses Vertrauen als klaren Ansporn, weiter intensiv am Thema Energieeffizienz zu arbeiten. Bei einer Regierungsbeteiligung im Bund werden wir dafür sorgen, dass sich die politischen Rahmenbedingungen für Energiesparen und Energieeffizienz verbessern. Für mich gehören dazu unter anderem ein Gebäudeenergiegesetz, das den Klimaschutz ernst nimmt und eine deutliche Vereinfachung und Ausweitung des Effizienzprogramms Step-Up!“
Bei den Bewertungen handelt sich um vorab veröffentlichte Ergebnisse einer Befragung im Herbst 2016 zum Branchenmonitor Energieeffizienz 2017. Die Studie wird jährlich von der Deneff in Zusammenarbeit mit PricewaterhouseCoopers (PwC) herausgegeben. Die vollständigen Ergebnisse werden im Mai der Öffentlichkeit vorgestellt. GLR
Die vollständigen Ergebnisse der Deneff-Befragung zur Bundestagswahl.