Wärmebrücken sind örtlich begrenzte Störungen in der Gebäudehülle, die in der ansonsten homogenen Wand-, Decken- oder Dachfläche eine erhöhte Wärmeleitung verursachen und in der Konsequenz einen spürbaren Energieverlust mit sich bringen. Klassiker sind massive, aber thermisch nicht getrennte Balkonplatten oder Vordächer, Deckenränder, Sockel, Attiken oder punktuelle Befestigungen wie zum Beispiel Fassadenanker. Im Bereich solcher Wärmebrücken stellt sich eine niedrigere Innenoberflächentemperatur ein, was zu Tauwasserausfall führen kann und die Schimmelpilzbildung begünstigt. Das Risiko für gesundheitliche Schäden sowie mögliche hygienische Probleme steigt, im Gegenzug sinkt der Wohnkomfort in solchen Räumen. Bleiben solche Mängel unbeachtet oder unerkannt, nagen sie langfristig mitunter an der Bausubstanz. Je besser ein Haus gedämmt ist, desto mehr rücken die Verluste über die Wärmebrücken in den Fokus und fallen rechnerisch ins Gewicht.
Prinzipiell ist zwischen geometrischen (Abb. 1) und materialbedingten (Abb. 2) Wärmebrücken zu unterscheiden: Erstere resultiert aus einer erhöhten Kontaktfläche zum kalten Außenbereich – typisches Beispiel hierfür ist die Raumecke, die an Decke und Boden zudem eine dreidimensionale Form annimmt und sich hier besonders gravierend auf den Energieverlust auswirken kann. Materialbedingte Wärmebrücken resultieren zum Beispiel aus Stahlträgern, die eine gedämmte Fassade durchstoßen oder in die Konstruktion einbinden. Da Stahl oder Beton die Wärme viel schneller ableiten, wirke ...
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