Wieder einmal hat eine Umfrage des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes 1 ergeben, dass die Mehrheit der Deutschen den Umwelt- und Klimaschutz für wichtig hält. In einer Liste mit zehn Problemen stuften ihn 53 % der Befragten als sehr wichtig ein. Nimmt man diejenigen Umfrageteilnehmer dazu, die den Umwelt- und Klimaschutz für eher wichtig halten, sind es sogar 90 %.
Fast allen ist klar, dass jeder seinen Beitrag leisten müsste: Der Aussage „Jede(r) einzelne von uns muss heute im eigenen Umfeld Verantwortung dafür übernehmen, dass wir für die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt erhalten“ stimmen 97 % der Befragten zu, 71 % sogar voll und ganz.
Zwischen diesen Einsichten und dem Handeln tut sich jedoch eine tiefe Kluft auf: Obwohl 90 % der Umfrageteilnehmer den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien für wichtig halten, scheint im eigenen Heizungskeller für viele der alte Wärmeerzeuger attraktiver zu sein als die Investition in erneuerbare Energien. Das zeigen unter anderem die Marktdaten des BDH 2.
Der BEE stellt fest, dass Deutschland seine Vorreiterrolle bei den erneuerbaren Energien verliert 3: Beim derzeitigen Ausbautempo steigt deren Anteil hierzulande bis 2020 auf gerade einmal 16,7 % und bleibt damit unter dem EU-Ziel von 18 %, während 23 der 28 Mitgliedsstaaten das Ausbauziel voraussichtlich erreichen. Auch international rücke Deutschland beim Ausbau erneuerbarer Energien in der Rangliste immer weiter nach unten.
Einem größeren Engagement jedes Einzelnen stehen sicher auch Zweifel am Erfolg der Energiewende im Weg und das Gefühl, nicht viel bewirken zu können. 88 % der Befragten halten es zwar für wichtig, die in Paris vereinbarte Treibhausgasneutralität bis zum Ende des Jahrhunderts zu erreichen, dass dies zu schaffen ist, glaubt aber nur knapp ein Fünftel.
Zu den Bremsklötzen für die Sanierung im Gebäudebereich gehört die Unsicherheit in Bezug auf sinnvolle und wirkungsvolle Maßnahmen. Hier ist der Energieberater gefragt, der dem Eigentümer Orientierung bietet, um die Kluft zwischen dem guten Willen und dem tatsächlichen Handeln zu überbrücken. Ein neues Werkzeug bekommt er mit dem individuellen Sanierungfahrplan an die Hand, der in unserem Topaktuell auf Seite 10 vorgestellt wird.
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Sabine Riethmüller