EnEV, Energieausweis, Förderprogramme – dies alles waren in den vergangenen Jahren Gründe, die manchen Energieberater in Goldgräberstimmung versetzten. Doch an vielen Stellen wurde gekürzt und auch Verordnungen wie die EnEV verschafften der Branche in der letzten Zeit keinen Auftragsboom. Ist es Zeit, sich als Energieberater nach neuen Qualifizierungs- und Betätigungsfeldern umzuschauen? Jochen Lang von der Akademie der Ingenieure befasste sich damit in seinem Vortrag. Kernergebnis war: Es kommt darauf an, was man daraus macht. So sei es sinnvoll, sich in Marktnischen zu etablieren, die jedoch neben dem Grundlagenwissen der Energieberatung ein spezielles Detailwissen erfordern. Während sich über 50 Prozent der Energieberatungen auf die Bestandswohngebäude konzentrieren, liegt ein großes Potenzial in der vergleichsweise komplizierten energetischen Bewertung von Nichtwohngebäuden, die sowohl detailliertes Wissen für eine korrekte (und aufwendige) Datenaufnahme sowie Erfahrungen im Umgang mit Energieanalysen und -planungen fordern. Ein Wissen, dass nicht nebenbei, sondern ganz bewusst erlernt und dauerhaft praktiziert werden muss, um in den Bereichen Verwaltungsgebäude, Gewerbe- und Industriebauten, energetische Aspekte im Städtebau, Gewerbe- und KMU-Beratung im Hinblick auf Prozesseffizienz, Sensibilisierung von Verbrauchern oder Mitarbeitern in Unternehmen erfolgreich zu arbeiten. Eine noch junge Entwicklung geht in die Richtung Energie- und Umweltmanagementsysteme. Lang betonte allerdings, dass ohne Schulung nichts geht und Qualifizierungsmaßnahmen für die Eroberung neuer Felder dringend notwendig sind.
Die wichtigste Frage, die man si ...